Sehen lernen – von Zeugen, Zeichen und Zielen
„Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit ...“ (Johannes 1,14a)
‚Sehen lernen‘ heißt es am 2. Weihnachtstag bei uns in der Abendkirche Bochum. Darüber spricht David Wengenroth, promovierter Jurist, Journalist und aktuell Redakteur der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA. Ehrenamtlich engagiert in Dortmund als Kirchenmusiker und Prädikant der Evangelischen Kirche von Westfalen. Zu seinem Thema schreibt er:
„Weihnachten: Gott wurde Mensch. Für den Evangelisten Johannes bedeutete das, dass er den Menschen Jesus tatsächlich sehen und anfassen konnte. Er kam sozusagen vom Schauen zum Glauben. Wir können das nicht.
Was bedeutet es also für uns, dass Gott Mensch wurde? Wir sagen als Christen: ‚Wenn wir Jesus Christus unser Leben anvertrauen, bedeutet es uns alles. Wenn wir es nicht tun, bedeutet es nichts.‘ - Der Dichter Angelus Silesius schrieb es treffend: ‚Und wäre Christus tausendmal in Bethlehem geboren, doch nicht in dir, du gingest ewiglich verloren!‘
Nur: Mit dem ‚Anvertrauen‘ und dem ‚Christus-in-uns-geboren-werden-lassen‘ ist es so eine Sache. - Glauben ist nicht einfach ein Willensakt. Und: Vertrauen kann man nicht befehlen. Nicht einmal sich selbst. Auch für Christen, die sich einmal bewusst für Jesus entschieden haben, bleibt es immer wieder eine Herausforderung: Unser Leben diesem Herrn anzuvertrauen, den wir nicht sehen können.
Lesen wir aber dann im Johannes-Evangelium weiter, merken wir schnell: Die Herausforderung war für Johannes und seine Zeitgenossen kaum weniger groß als für uns. Johannes berichtet immer wieder, wie schwer es den Menschen schon damals fiel, Vertrauen zu Jesus als zu dem ‚fleischgewordenen Gott‘ zu fassen. Das galt sogar für die Jünger. Auch sie, die Jesus direkt vor Augen hatten, mussten buchstäblich ‚sehen lernen‘: Schritt für Schritt lernen, Seine Herrlichkeit zu erkennen und Ihm ihr Leben anzuvertrauen.
Für sie damals und für uns heute gilt: ‚Glauben lernen heißt sehen lernen.‘ Ja, das ist und bleibt eine Herausforderung. Aber Johannes berichtet auch von Lernhilfen, die Gott selbst uns dafür anbietet: Zeugen, Zeichen und Ziele. - Um sie soll es an diesem Weihnachtsabend gehen.
Nicht zuletzt: Von Weihnachtszeugen, -zeichen und -zielen erzählt auch beschwingt und bewegend die Musik des Abends. Nach unserem diesjährigen Konzertabend ‚Walk Into The Light 2023' präsentieren wir ein frisches neues Programm mit vielen weiteren weihnachtlichen Titeln von Chris Rea, Frank Sinatra u.v.a. Und natürlich mit bekannten Liedern zum Mitsingen und Mitfeiern. Das Ganze gesungen von Anna Wiedersprecher & Gabriele Wienand und begleitet von der Abendkircheband.
In Vorfreude auf die Abendkirche Christmas sind wir gespannt auf Sie und die Gäste, die Sie gern mitbringen können. Im Anschluss an den Gottesdienst gibt es im Foyer der Kirche Raum und Zeit für Gespräche, Themen, die Ihnen am Herzen liegen. Und selbstverständlich einen kleinen weihnachtlichen Imbiss.