Die Seligpreisungen der Bergpredigt
„Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen. Selig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen.“ (Matthäus 5,7+8)
„Die Seligpreisungen der Bergpredigt sind Herausforderung und Provokation. Sie sind Gottes Ruf zu einem neuen, himmlisch geerdeten Leben mitten im Alltag der Welt und der Zeit“. - Mit dieser Aussage begann Christoph Wagner im November des vergangenen Jahres die Abendkirche-Reihe über die Seligpreisungen der Bergpredigt.
Ja: ‚Himmlisch Erden‘ darf und muss sich Gemeinde - nicht zuletzt, aber gerade auch in den herausforderungsvollen Zeiten, in denen wir aktuell unterwegs sind. Gemeinde lebt aus dem Versprechen ihres auferstandenen Herrn, dass sich Seine Herrschaft durchsetzt und erfüllt in einem neuen Himmel und einer neuen Erde „nach Seiner Verheißung, in denen Gerechtigkeit wohnt“ (2. Petrus 3,13). Und sie lebt, bis Jesus Christus selbst Seine Verheißung erfüllt, in - wie Albert Frey es in einem seiner Lieder treffend formuliert - einer Art Zwischenzeit: „… mitten in dieser Welt, doch nicht von dieser Welt. Wir gehören zu dir. Und doch sind wir noch hier.“
Denn: Als Menschen, die im Glauben an Jesus Christus leben, hat unser Leben nicht nur eine Verheißung mit Ewigkeitswert. Unser Leben hat auch eine Mission. Wir, die Gemeinde, die Kirche, sind nicht nur Seliggepriesene und Verheißungsträger.
Wir sind Teil einer großen Agenda, die vorsieht, dass das Evangelium vom Heil in Christus, von der Liebe des Vaters im Himmel und von Seinem Reich allen zugänglich werden soll. Und die Kraft dafür liegt in unserem Vertrauen auf Seine Verheißung. Darum sind die Seligpreisungen der Bibel auch für das Denken und Handeln der Gemeinde im Alltag der Welt leitend. Sie prägen die Gegenwart mit dieser Kraft. ‚Selig‘ heißt: ‚glücklich aufgrund von Verheißung‘.
Schaut man auf die ‚evangelische Agenda‘ der letzten Jahre, finden sich dort überwiegend irdisch-weltlich geerdete Themen: Migration. Klimawandel. Seenotrettung. Impfpflicht. Die moralisierende Einforderung bestimmter politischer und gesellschaftlicher Optionen. Dafür aber braucht es die Kirche nicht. Das ist Aufgabe der Politik.
Den Menschen aber geistliche Orientierung anzubieten und ihnen den Weg zum Himmel zu weisen – das kann nur die Kirche. Und dazu braucht sie Christen und Gemeinden, die sich in den Verheißungen der Bibel und in Gottes Agenda eines neuen Himmels und einer neuen Erde verwurzeln. Die mit ihrer Art zu zu denken, die Zeichen der Zeit zu beurteilen, zu glauben, zu hoffen und zu lieben, einen einladenden Unterschied machen gegenüber denen, die Gott noch nicht kennen.
Wir brauchen eine Rückbesinnung auf unsere Aufgabe, unsere Botschaft, unser Menschenbild und auf die Herrlichkeit unseres Herrn.
Unsere Aufgabe ist es, Menschen für Gott zu finden, die gerade noch für Ihn verloren leben, und sie mit Christus bekannt zu machen. Unsere Botschaft bestätigt und besiegelt die Wichtigkeit und den Wert jedes Einzelnen. Unser Menschenbild orientiert sich am Evangelium von Jesus Christus. Dieses Evangelium verurteilt und moralisiert nicht. Es sieht vor, dass Menschen vorurteilslos Zuwendung, Liebe und Gnade erfahren: die Herrlichkeit des Herrn. Kirche, wie sie sein sollte, ist berufen, wohltuende Orientierung ins Dickicht der Zeit zu bringen. Berufen, wie Er Heil, Heilung und Frieden mit Gott in eine zerrissene Welt zu bringen, die unter Vor- und Fehlurteilen und unter Engstirnigkeit leidet.
In diesem Sinne geht es am kommenden Sonntag um die fünfte und sechste Seligpreisung der Bergpredigt Jesu: um „Barmherzigkeit“ und „Herzenshaltung“.
Für die Musik des Abends haben Nadia Schüler & Friends bereits zugesagt. Im Anschluss haben wir noch die Möglichkeit, bei Snacks und Getränken miteinander ins Gespräch zu kommen.