Abendkirche

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Tabor – Märchen oder Wahrheit?


Der Berg Tabor - eine weithin sichtbare Landmarke unweit von Nazareth mit Blick auf den See Genezareth. Sein Name leitet sich ab vom hebräischen ‚tabbur‘ und bedeutet ‚Nabel‘. So manche Theologen und Historiker, die sich mit seiner Rolle in in alt- und neutestamentlicher Zeit beschäftigen gehen sogar noch weiter. Sie nennen ihn ‚Nabel der Welt‘.
Im Alten Testament finden wir ihn als Zeugen der Herrlichkeit Gottes: „Himmel und Erde sind dein … Tabor und Hermon jauchzen über deinen Namen“ (Psalm 89,12+13).
Ein Faden, den die Evangelisten Markus, Lukas und Matthäus im Neuen Testament wieder aufnehmen. Sie schildern, wie Jesus mit drei Seiner Jünger auf dem Tabor unterwegs ist. Er hat sie mit genommen, um mit ihnen zu beten.  Und während Er das tut, sehen sie Ihn als den, der Er wirklich ist: Sohn Gottes in Herrlichkeit.
In einem Augenblick, in dem die Scheidewand zwischen Diesseits und Jenseits, Zeit und Ewigkeit aufgehoben ist, dürfen sie sehen, was für ihre Zeitgenossen noch in der Verborgenheit der Zukunft liegt: Jesus Christus in Seiner himmlischen Herrlichkeit.
Im Blick auf diese Erzählung von der ‚Verklärung Jesu‘ schrieb der Stuttgarter Theologe Werner Grimm: Sie „verteidigt ihr Geheimnis gegen den Zugriff der Exegeten hartnäckig. In zahlreichen, nicht immer seriösen Anlaufen hat die Bibelwissenschaft versucht, dem ursprünglichen Sinn des Stückes beizukommen.“ Allzu einfach ist es sicher, es als ‚frommes Märchen‘ abzutun.

In der Abendkirche Bochum steht diese Geschichte am kommenden Sonntag im Zentrum der Aufmerksamkeit. Sabine Mosel, Impulsgeberin an diesem Abend, hält es an diesem Punkt mit Luthers Position zur Heiligen Schrift: „Wer zugibt, dass die Schriften der Evangelisten Gotts Wort  sind, mit dem wollen wir durchaus disputieren; wer es aber verneint, mit dem will ich nicht ein einziges Wort darüber reden. Denn das Prinzip hat auch im Christentum seinen festen Platz: Mit dem soll man nicht reden, der schon die Grundsätze verwirft.“

Sie schreibt zu ihrem Thema ‚Tabor - Märchen oder Wahrheit‘: „Als ich vor Jahren als Schulpfarrerin den Eltern der neuen 5er-Klassen sagte, dass wir an unserer Schule Bibeln für jedes Kind anschaffen, bekam ich eine etwas außergewöhnliche Reaktion eines Vaters: ‚Warum müssen wir unseren Kindern ein Märchenbuch kaufen?‘ - Ich war etwas perplex, stutzte einen Moment – und ließ die anderen Eltern reagieren. Sehr spannend: Alle befürworteten mit den unterschiedlichsten Argumenten den Kauf der Bibeln. Zum Abschluss der Diskussion zitierte ich einen meiner damaligen Archäologieprofessoren, der direkt zu Beginn eines interdisziplinären Seminars darlegte, dass zu den wissenschaftlichen Quellen, die im Seminar bearbeitet werden, selbstverständlich auch die Bibel gehöre. Also: absolut kein Märchenbuch bei den Archäologen, Ägyptologen, Ur- und Frühhistorikern usw.
Warum dann wird im Allgemeinen die Bibel nicht so ganz ernst genommen? Natürlich finden wir dort Geschichten, die unglaublich erscheinen. Das ist so. Aber ist das Leben selbst nicht manchmal auch unglaublich?
Besonders dann, wenn man mit Jesus selbst unterwegs ist, muss man auf so manches gefasst sein. Da steigt man mit ihm auf einen Berg, und plötzlich wird es überirdisch: alles gleißend hell und aus dem Jenseits erscheinen zwei Propheten, Mose und Elija. Ein Märchen? Einbildung der Jünger? Wollten sie sich bloß wichtig machen? Wollten sie den anderen Jüngern und damit im Endeffekt auch uns einen Bären aufbinden?
‚Ein Wunder ist, was absolut unmöglich erscheint und dennoch passiert‘, sagt Griffin in ‚Men in Black 3‘. Interessant, dass die Drehbuchschreiber uns Christen wohl einiges voraushaben: Wunder passieren. Das ist Fakt. Oder gilt das nur für Sciencefiction- und Fantasy-Geschichten?“

Was ist damals tatsächlich auf dem Berg Tabor passiert? Einige interessante Gedanken dazu präsentiert Ihnen Sabine Mosel am Sonntag in der Abendkirche Bochum.
‚Wunderbar‘ wird auch die Musik des Abends. Rosa Kremp und die Band der Abendkirche bringen bekannte Gospel- und RnB-Titel von Whitney Houston, Oleta Adams, Andrae Crouch u.v.m. in ein neues musikalisches Gewand. Und nicht zuletzt auch so manche Lobpreis-Klassiker, die uns als Abendkirche-Gemeinde einladen, das oben genannte Psalmwort zu beherzigen - und in das Lob der ganzen Schöpfung über die Herrlichkeit unseres Herrn einzustimmen.

Wir freuen uns auf Sie, auf die Gäste, die Sie gern mitbringen können - und darauf im Anschluss an den Gottesdienst im Kirchenfoyer mit Ihnen ins Gespräch zu kommen. Natürlich bei leckerem Essen und Getränken. Bis Sonntag.

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