Abendkirche

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Gerechtigkeit - Wenn Letzte Erste werden


Um ‚Gerechtigkeit‘ geht es am kommenden Sonntag bei uns in der Abendkirche Bochum. Darüber spricht der promovierte Jurist und Redakteur des christlichen Wochenmagazins IDEA David Wengenroth. Zu seinem Thema schreibt er uns:

„Die Bibel gibt uns Antworten auf alle großen Fragen des Lebens. Dazu zählt auch die Frage nach Gerechtigkeit. In meinem Jurastudium habe ich gelernt: Gerechtigkeit ist zwar fast unmöglich zu definieren, aber sie ist für Menschen existenziell wichtig. Wenn das Gerechtigkeitsempfinden zu stark verletzt wird, werden manche Menschen Querulanten oder Terroristen. Und für uns alle gilt: Wir müssen auf die Frage nach Gerechtigkeit eine überzeugende Antwort bekommen, sonst werden wir verbittert oder zynisch – mit anderen Worten: auf die eine oder andere Weise krank an unserer Seele.
Die Bibel verspricht uns diese überzeugende Antwort. In der Bergpredigt sagt Jesus: ‚Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit, denn sie sollen satt werden’ (Matthäus 5,6). Aber wenn wir uns die Wirklichkeit anschauen, in der wir leben, dann sehen wir eine Menge ‚Hunger nach Gerechtigkeit‘, der nicht gestillt wird. Und – Hand aufs Herz – im Grunde können wir gut verstehen, warum viele Menschen nicht an einen ‚gerechten Gott‘ glauben.
Aber die Gerechtigkeit Gottes ist kein leeres Versprechen. Davon handelt das ‚Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg‘ (Matthäus 20,1-16). Wenn man diesen Text mit den Augen eines Juristen liest, staunt man allerdings erst einmal nicht schlecht: Das soll gerecht sein? Auf den ersten Blick handelt dieses Gleichnis ausschließlich von Großzügigkeit und Güte. Aber auf den zweiten Blick sieht man: Doch, es handelt von Gerechtigkeit. Und zwar nicht von einer rätselhaften „Gerechtigkeit Gottes“, die mit unseren menschlichen Maßstäben von Gerechtigkeit nichts gemein hätte. Es handelt davon, wie Gott unseren Hunger nach Gerechtigkeit stillt.
Um das zu erkennen, muss man sich den Text freilich sehr genau anschauen. Man muss den Zusammenhang sehen, in dem er steht. Man muss aufpassen, dass einem die kulturelle Kluft zwischen unserem Heute und dem Israel vor 2.000 Jahren keinen bösen Streich spielt. Und man muss sich grundsätzlich klar machen, auf welche Art von Fragen wir in der Bibel eine Antwort finden – und auf welche nicht.
Diesen zweiten Blick möchte ich bei der Abendkirche am 12. Februar mit Ihnen zusammen auf dieses wunderbare ‚Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg‘ werfen.

Musikalisch heißt es bei uns am Sonntag „… neue Songs, neues Album - und wieder On The Road“. Wir freuen uns auf Songschreiber und Sänger Christian Löer und auf viele Lieder von seiner inzwischen sechsten und 2022 erschienenen CD ‚Horizonterweiterung‘. Seine Songs sind radiotaugliche Popsongs, textlich oftmals zum Glauben einladend. Live begleitet sich Christian in der Regel selbst an Gitarre und Klavier. Und natürlich lädt er uns ein, zusammen mit ihm ins Lob unseres Gottes einzustimmen, der unseren Hunger nach Gerechtigkeit stillt.

Wir freuen uns auf Sonntag, auf Sie, auf die Gäste, die Sie gern mitbringen können - und darauf im Anschluss an den Gottesdienst im beheizten Foyer bei Essen und Trinken mit Ihnen ins Gespräch zu kommen.

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