Abendkirche

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Gemeinde im Stresstest - wie die Herausforderung sie stark macht


„Was spielen alle Veränderungen, die das Leben einer Gemeinde mit sich bringt, für eine Rolle gegenüber dem schlechthin Unveränderlichen, dass nur Christus verkündigt werde? So fragte Dietrich Bonhoeffer im Jahresbericht 1933/34 der Gemeinde Sydenham eines Londoner Außenbezirks, in die er als deutscher Auslandspfarrer gewählt worden war. Und er fügte in demselben Bericht hinzu: „Wir leben in einer Zeit, die sich von Illusionen verschiedenster Art befreit. Auch die Kirche darf sich nicht länger Illusionen hingeben… Die Tage sind vorüber, in denen man Zeit zu haben glaubte, auf der Kanzel ein erbauliches Allerlei von Literatur, Weltanschauung, Lebensweisheit, Politik bringen zu können. Die Zeit der Kirche ist knapp bemessen.. Wer weiß, ob das, was heute nicht gesagt und gehört wird, morgen nicht schon zu spät kommt. Es ist Entscheidungszeit.“
Prophetische Worte, geschrieben vor 90 Jahren, angesichts der damaligen  politischen Wetterlage.

Auch die meteorologische Wetterlage kann Kirche und Gemeinde in die Krise bringen. Darüber wird Pastor Ronald Hentschel in der Abendkirche am 26. März aus seiner Baptistengemeinde „Kirche am Widey“ in Hagen authentisch berichten.
Er schreibt uns: „Seit November 2017 bin ich Pastor der Evangelisch- Freikirchlichen Gemeinde Hagen, einer Gemeinde, die in der Innenstadt liegt und eine sehr internationale Ausrichtung hat. Die Gemeinde beschäftigt neben mir eine afrikanische Pastorin und einen türkischen Kastellan. Wir sind also wirklich sehr bunt.
Seit dem 14.Juli 2021 ist allerdings nichts mehr, wie es war. Denn an dem Tag (und den Tagen davor!) ist die Stadt Hagen als eine Großstadt in NRW von Wassermassen der Volme getroffen worden. Auch das gesamte Gemeindehaus und Grundstück ist dabei total überflutet worden. Im Grunde ist das auch mein Predigtthema in zwei Teilen: 1. Teil:  Die Ereignisse in Bild und Video vom 14.07.2021 und die folgenden Wochen. 2.Teil: Wie ist der Stand der Dinge jetzt? Denn wir haben in der Folgezeit sehr stark erlebt, dass Gemeinde, um Gemeinde zu sein, kein Haus braucht. Bis heute gibt es eine starke Gebetsbewegung innerhalb der Gemeinde. Der Aufbau ereignet sich zwar langsam, aber unter dem Aspekt "suchet der Stadt Bestes" werden Verbindungen zu Migrationsgruppen, Flüchtlingskreisen, Kindern und Jugendeinrichtungen der Stadt gesucht und für die Zeit nach dem Abschluss der Umbauarbeiten (vielleicht sogar noch dieses Jahr) bereits wichtige Entscheidungen getroffen. Es bewegt sich was! Die Gemeinde hat sich in den letzten zwei Jahren so stark verändert, wie nie zuvor.“

„Dass nur Christus verkündigt wird“ - steht Bonhoeffers Forderung bei aller Buntheit der Gemeinden und ihrer internationalen Ausrichtung dabei weiterhin „unveränderlich“ im Zentrum? Martin Luther verstand die Kirche so: „Es weiß gottlob ein Kind von sieben Jahren, was die Kirche sei: nämlich die heiligen Gläubigen, die Schäflein, die ihres Herrn Stimme hören.“

Seine Stimme kommt gerade in Notzeiten besonders in den Worten der Bergpredigt zu Gehör, einmal tröstend und aufrichtend: „Sorget nicht um euer Leben… Ist nicht das Leben mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung? Seht die Vögel unter dem Himmel an: sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel mehr als sie?“ (Matthäus 6, 25f.) Aber ebenso auch mahnend:
„Wer meine Worte hört und danach handelt, der ist klug. Man kann ihn mit einem Mann vergleichen, der sein Haus auf felsigem Grund baut. Wenn ein Wolkenbruch niedergeht, das Hochwasser steigt und der Sturm am Haus rüttelt, wird es trotzdem nicht einstürzen, weil es auf Felsengrund gebaut ist. Wer sich meine Worte nur anhört, aber nicht danach lebt, der ist so dumm wie einer, der sein Haus auf Sand baut. Denn wenn ein Wolkenbruch kommt, eine Flut das Land überschwemmt und der Sturm um das Haus tobt, wird es mit großem Krachen einstürzen.“ (Matth. 7, 24-27)
Das biblische Bild redet vom Fundament des Lebens, wie auch das in Epheser 2,20: „Als Gemeinde Jesu Christi steht ihr auf dem Fundament der Apostel und Propheten. Doch der Stein, der dieses Gebäude trägt und zusammenhält, ist Jesus Christus selbst.“ Beide Texte wird Pastor Hentschel im Rahmen seiner Predigt auslegen.

Die Musik des Abends kommt von Thaddäus van Doesburg & Peaces. Bekannte Lobpreistitel von Hillsong und Lothar Kosse sind dabei, die zum Mitsingen einladen.
Unser Bistro-Team wird Sie auch diesmal wieder mit eigenen kulinarischen Kreationen verwöhnen. Genießen Sie den Ausklang des Abends im Austausch mit Freunden und Bekannten und neuen Gästen, die Sie mitbringen!

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