Abendkirche

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Salz und Licht

 

‚Nur Mut! Salz und Licht sein - auch wenn es etwas kostet‘. So lautet der Titel eines Buches von John Lennox, das 2020 in Deutschland erschien. Lennox lehrt als emeritierter Professor für Mathematik an der University of Oxford. Weltweit gefragt ist er allerdings als Redner zum Thema Glaube und Wissenschaft. Und nicht nur in sogenannten ‚frommen Kreisen‘.
Er debattierte z. B. mit Richard Dawkins, der sich selbst in einem Interview als „militanter Atheist“ bezeichnete, über dessen Thesen in seinem Buch ‚Der Gotteswahn‘. Ebenfalls in Deutschland bekannt durch die Veröffentlichung von ‚Der Herr ist kein Hirte. Wie Religion die Welt vergiftet‘, ist Christopher Hitchen. Hitchen engagierte sich Zeit seines Lebens vehement für eine säkulare Weltsicht und die Befreiung der Gesellschaft von der „geistigen Sklaverei der Religion“, die er für zahlreiche Missstände und Fehlentwicklungen in der heutigen Welt verantwortlich machte. Lennox stellte sich ihm im Rahmen einer großen Podiumsdiskussion beim Edinburgh International Festival 2008.

In seinem o. g. Buch schreibt er: „Jesus hat seine Nachfolger als ‚das Salz der Erde‘ und ‚das Licht der Welt‘ bezeichnet. Sie sollten einen tiefen Einfluss auf die Gesellschaft haben, in der sie lebten, indem sie wie Salz eine konservierende Wirkung ausüben würden, um das Verderben in ihrem Umfeld aufzuhalten. Sie sollten einen Weg erhellen, dem andere folgen konnten. Ihr Leben sollte also aktiv sein, nicht passiv. … Jesu Jünger sollten bekannt dafür sein, ihren Glauben öffentlich zu leben, anstatt ihn auf den privaten Bereich zu beschränken. Sie sollten ihre Authentizität als Christen unter Beweis stellen, indem sie bewusst und bereitwillig gegen den Strom schwammen.“

Auf den ersten Seiten schildert er die Wandlung, die Petrus vom Verleugner zum Bekenner vollzog, als er sich dem vom Hohen Rat in Jerusalem auferlegten Redeverbot in Sachen Evangelium mit den Worten widersetzte: „Urteilt selbst, ob es vor Gott recht ist, dass wir euch mehr gehorchen als Gott. Wir können’s ja nicht lassen, von dem zu reden, was wir gesehen und gehört haben.“ (Apostelgeschichte 4,19+20)

Lennox resümiert im Blick auf Kirche und Gemeinde heute: „Der Druck, das öffentliche Zeugnis von Christen zum Schweigen zu bringen, ist nicht verschwunden. Er ist sehr real. Ja, in vielen Teilen der Welt ist der säkulare und religiöse Widerstand ziemlich stark geworden. Infolgedessen herrscht insbesondere in der westlichen Welt die Einstellung vor, dass Religion eine Privatsache sei und dies auch bleiben solle. Dadurch wurden viele Christen … zum Schweigen gebracht. Sie gehen zwar noch in eine Gemeinde, aber ihr Zeugnis ist schon lange aufgrund von Furcht und Anpassungsdruck verstummt.“ - Trotzdem ist er überzeugt: Christen können ihrer Berufung und ihrem Herr treu bleiben und ‚Salz und Licht‘ sein. Da sei „keine schreckliche unangenehme Aufgabe“, die es zu erfüllen gilt, „um ein schlechtes Gewissen zu vermeiden. Es wird Ihnen vielmehr große Freude bringen und Sie in Ihrem Leben und Ihrer Erfahrung als Christ unermesslich stärken.“

Über ‚Salz und Licht‘ spricht auch unser Impulsgeber am kommenden Sonntag in der Abendkirche Bochum. Andreas Isenburg ist Pfarrer im oikos-Institut der Evangelischen Kirche von Westfalen. Zu seinen Arbeitsbereichen gehören Citykirchenprojekte, die Wiedereintrittsstellen sowie die „Initiative Offene Kirchen“. In der Vergangenheit war er Projektpfarrer die „Gospelgemeinde Creative Kirche“. 2010, als das Ruhrgebiet Kulturhauptstadt war leitete er das Evangelische Kulturbüro. Seine Überzeugung ist: ‚Kirche braucht Face-to-Face-Kommunikation‘: „… zum Beispiel Samstagvormittag einfach einmal eine Kirchenbank mitten in ein Einkaufszentrum zu stellen, um dort für Gespräche „über Gott und die Welt“ oder den Kircheneintritt zur Verfügung zu stehen. Oder auf Hochzeitsmessen wie Baby- und Familienmessen an einem kirchlichen Messestand mit den Besucherinnen und Besuchern über die Trauung oder die Taufe ins Gespräch zu kommen.“

Die Musik des Abends kommt von Uta Wiedersprecher und der Band der Abendkirche. Ihre Setlist ist vielversprechend: Bewegende Gospeltitel von Andrae Crouch und Israel Houghton stehen neben einfühlsamen Worship-Klassikern, die die Abendkirche-Gemeinde zum gemeinsamen Lobpreis einladen. Und nicht zu vergessen: Eigenkompositionen von Utas Album ‚Wofür mein Herz schlägt‘.

Im Anschluss freuen wir uns auf gute Gespräche beim Abendkirche-Bistro mit Ihnen und Ihren Gästen, die Sie gern zahlreich mitbringen dürfen. Bis Sonntag!

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