Abendkirche

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Darum bin ich guten Mutes
Die Geschichte des Evangeliums unter den Menschen

Von manchen gefeiert und hochgelobt. Von anderen verrissen und geschmäht: Tom Hollands Buch ‚Herrschaft. Die Entstehung des Westens‘. Das englische Original liegt übrigens mit unterschiedlichen Titeln vor: Im Commonwealth lautet er vollkommen deutungsoffen ‚Dominion. The Making of the Western Mind‘ (‚Die Entstehung des westlichen Denkens‘). Dagegen titelt das Buchcover der amerikanischen Fassung unzweideutig: ‚Dominion. How the Christian Revolution Remade the World‘ (‚Wie die christliche Revolution die Welt erneuerte‘).
Holland ist Historiker und Autor. Er bewegt sich in verschiedenen Genres. Aus seiner Feder stammen genauso historische Romane wie Sachbücher. Darüber hinaus gehört er aktuell zu den bekanntesten und erfolgreichsten Podcastern in Großbritannien. Eigentlich Agnostiker stand er in diesem Jahr aufgrund seines o. g. Buches auf der Rednerliste der christlichen Leadership Conference in der Royal Albert Hall in London. Bernadette Lang, Theologin und Leiterin der HOME Akademie Salzburg traf ihn dort.

Hollands Grundthese in ‚Herrschaft‘ lautet: Die Kreuzigung Jesu hat die Welt auf den Kopf gestellt. Auf dem Hintergrund der ihr vorausgegangenen Geschichte des jüdischen und griechischen Denkens stecke in ihr ein tiefer ideologischer Schnitt und eine radikale Wendung im Denken. In seinem Vorwort schreibt Holland: „Je mehr Jahre ich mit dem Studium der klassischen Antike zubrachte, desto fremder fand ich sie. Nicht nur die extremen Auswüchse an Herzlosigkeit bereiteten mir Unbehagen, sondern das vollständige Fehlen eines Gespürs dafür, dass die Armen oder Schwachen auch nur den geringsten Eigenwert haben könnten.“ Nun habe sich aber seit der Hinrichtung eines wegen Gotteslästerung und Aufruhr zur Kreuzigung verurteilten Zimmermanns in Palästina die Geschichte so massiv gewendet, dass er das als Agnostiker kaum nachvollziehen könne. Holland bezeichnet diese Wendung als die Umkehr der Bedeutung von ‚Ohnmacht‘: Ein verurteilter Staats- und Religionsfeind erleidet ohnmächtig die römische Strafe für Aufrührer und entlaufene Sklaven - und verändert damit den Lauf der Geschichte. Heute, 2.000 Jahre nach diesem Ereignis, beziehen sich zwei Milliarden Menschen auf seinen Tod und begründen damit ihre Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod.

Spannender Einstieg in ein großes Thema. Auf jeden Fall. - Leider bleibt am Ende ein fader Nachgeschmack. Claudia Mäder schmeckt ihn heraus. In ihrer Rezension des Buches in der Neuen Zürcher Zeitung: „Das eigentlich Christliche scheint für ihn ziemlich genau das zu sein, was man heute, im 21. Jahrhundert, gemeinhin als gut und richtig erachtet: Gleichheit zwischen allen Menschen, die Würde eines jeden, das Sorgen für die Schwachen. … Alles, was wir seit dem Anbruch der Moderne erlebten, will Holland als Ausdruck grundlegend christlichen Denkens verstehen: von der kommunistischen Sorge um die armen Proletarier über die Liebe, die die Beatles in ihren Songs verkündeten, bis hin zum gegenwärtigen Transgender-Aktivismus ist für den Autor jede westliche Regung christlich inspiriert.“

Das bildet das den gedanklichen Rahmen für den biblischen Impuls am kommenden Sonntag in der Abendkirche Bochum. Christoph Wagner spricht darüber, wie der Apostel Paulus in seinem zweiten Brief an die Gemeinde in Korinth diese o. g. ‚christliche Revolution‘ und deren Auswirkungen in der Geschichte des Evangeliums unter den Menschen beschreibt. Seine revolutionäre Überzeugung lautete schlicht: Gottes Kraft ist in den Schwachen mächtig.

An diesem letzten Abend vor dem Start in die Sommer-Abendkirche gibt es ein musikalisches ‚Wiederhören‘ mit der Vocalformation ‚Voices4Him‘. Zusammen mit der Band der Abendkirche bringen sie an diesem Abend jede Menge feinster Gospel- und Worshipklänge mit - zur Ehre Gottes und zu Seiner und unserer Freude.    

Im Anschluss wie immer: Gemeinsam Gutes Genießen im Foyer der Trinitatiskirche. Wir freuen uns auf den Gottesdienst, auf Sie und Ihre Gäste und auf gute Gespräche mit Ihnen beim gemeinsamen Ausklang des Abends.

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