Prüft alles und behaltet das Gute.
(Jahreslosung 2025)
„Leben im Licht des kommenden Tages“ - so ist in unseren Bibeln das letzte Kapitel des 1. Briefs an die Thessalonicher überschrieben. Paulus ermahnt die Christen hier, sie sollen wachsam und nüchtern sein und nicht schlafen wie die anderen, die nur im Heute leben mit seinen Bedürfnissen und Begierden. Ein großer Ernst durchzieht dieses Kapitel, das die Christen als „Kinder des Lichts“ in die Pflicht nimmt.
Am Schluss des Briefes folgen noch einige lose Ermahnungen und Grüße. Sie sind aber von nicht minderem Gewicht, da sie ihren Grund im geistlichen Profil der Gläubigen haben. Dazu gehört auch der 21. Vers aus dem 5. Kapitel des 1. Thessalonicherbriefs, der zur Jahreslosung 2025 bestimmt wurde: „Prüft alles und behaltet das Gute.“
Paulus benennt hier „das Gute“ genauso allgemein wie in Röm.12,2: Ändert euch…, damit ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.“
„Das Gute“ - wer definiert das? Paulus geht offenbar davon aus, dass es darüber einen breiten Konsens gibt, so dass er nicht konkreter werden muss. Schon aus dem Alten Testament weiß ja die Gemeinde: „Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir fordert..(Micha 6,8) Gottes Wort ist also die Instanz, die bestimmt, was gut ist.
Was könnte der apostolische Ratschlag nun für uns Menschen des Jahres 2025 bedeuten?
„Prüfen“ als eigenverantwortliches Denken und Urteilen ist nach Paulus nicht nur erlaubt, sondern geboten. Viele prüfen heute mehr als früher die Produkte, die sie einkaufen. Sind Lebensmittel und Kleidungsstücke auch schadstoffarm? Unter welchen Bedingungen wurden sie erzeugt? Sie blicken auch kritischer auf ihren Umgang mit der Umwelt. Wie steht’s aber mit der Prüfung der Geister? Gerade in unserer Zeit zunehmender Verwirrung der Geister und bewusster Manipulation unseres Denkens ist sie wichtiger denn je! Sie ist auch ein ausdrückliches biblisches Anliegen (1. Johannes 4,1).
Unsere Zeit glaubt sich ja im Besitz fundamental neuer Erkenntnisse, z.B. über die Anzahl der Geschlechter und ihre Veränderbarkeit. Müssen wir nicht in großem Stil alte Überzeugungen entsorgen und vollkommen neu denken?
Wenn Paulus uns aufruft: „Das Gute behaltet!“ - dann ermuntert er uns zu einem im besten Sinne „konservativen“ Denken, das sich in der Kontinuität der Geschichte sieht, das Bewährte bewahrt, unverzichtbare Werte pflegt und sie nicht leichtfertig dem Zeitgeist opfert.
Für „das Gute“ einzutreten, dazu gehört heute Mut und Widerstandskraft.Tiefere Erkenntnis und praktische Ratschläge dazu, wie wir das Gute im eigenen Leben umsetzen, dürfen wir von unserem Gast des Abends, Achija Zorn, erwarten!