Abendkirche

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Hoffnung


Gerade in Krisenzeiten zählt Hoffnung. Und Krise ist nicht nur Corona. Im Mai dieses Jahres erschien „Gott suchen in der Krise: Glaube und Corona“ - ein Buch, in dem verschiedenste namhafte Autorinnen und Autoren darüber berichten, wie sie mit Krisen und den dadurch ausgelösten Glaubensfragen umgehen.
Michael Herbst schreibt dort z. B.: „Wir teilen das Leben aller Menschen, mit Freud und Leid, zwischen Geburt und Tod. Als wir zum Glauben kamen, bekamen wir keine Versicherungspolice gegen alles Schwere. Unsere Taufurkunde ist nicht das Versprechen auf ein leidfreies Dasein. Was andere trifft kann auch uns treffen: ein Virus, der Tod eines geliebten Menschen, der Verlust der Arbeit. Wir sind nicht herausgenommen aus dem Leben in dieser Welt.“

Um so wichtiger die Frage nach einer begründeten Hoffnung in Krisensituationen. Dietrich Bonhoeffer wurde nach zweijähriger Gefangenschaft am 9. April 1945 auf ausdrücklichen Befehl Adolf Hitlers als einer der letzten NS-Gegner, die mit dem Attentat vom 20. Juli 1944 in Verbindung standen, hingerichtet. Nur ein knappes Jahr vorher schreibt er an seinen Freund Eberhard Bethge:
„Mich beschäftigt noch die Behauptung - die bei ihm [dem russischen Schriftsteller Dostojewski] ja bestimmt keine Phrase ist -, daß kein Mensch ohne Hoffnung leben könne, und daß Menschen, die wirklich alle Hoffnung verloren haben, oft wild und böse werden. Es bleibt dabei offen, ob hier Hoffnung = Illusion ist. Gewiß ist auch die Bedeutung der Illusion für das Leben nicht zu unterschätzen; aber für den Christen kann es sich doch wohl nur darum handeln, begründete Hoffnung zu haben. Und wenn schon die Illusion im Leben der Menschen eine so große Macht hat, dass sie das Leben in Gang hält. Wie groß ist dann erst die Macht die eine absolut begründete Hoffnung für das Leben hat und wie unbesiegbar ist so ein Leben. „Christus, unsere Hoffnung“ - diese Formel des Paulus ist die Kraft unseres Lebens.“

Um diese Hoffnung geht es bei uns in der Abendkirche Bochum am kommenden Sonntag. Unser Gast an diesem Abend nimmt uns dabei mit hinein in einen starken Spannungsbogen. Er sagt:
„Hoffnung bezieht sich auf eine Zukunft, die wir grundsätzlich nicht kennen. Darum geben wir sie nur zu leicht auf.
Manche behaupten, dass es nur einen gibt, der weiß, was kommt: Udo Lindenberg. Der singt: ‚Hinterm Horizont geht's weiter, ein neuer Tag. Hinterm Horizont immer weiter.‘ Aber wohin?
In Tolkiens Fantasy-Roman ‚Herr der Ringe‘ machen sich Frodo Beutlin und Samweis Gamdschie auf den Weg mit einer Mission: zur Rettung von Auenland, ihrer Welt. Sie haben es mit einer bösen Macht zu tun, die überwältigend groß ist. Sie sind unterwegs mit einer „Mission impossible“. Und dann sagt Gandalf zu ihnen: ‚Aber es gibt noch eine andere Macht‘.
Und das glaube ich auch. Wenn das Wort ,Gott‘ überhaupt einen Sinn hat, wenn es mehr ist, als eine lose Abfolge von Buchstaben, dann hat Er Macht über jede Macht. Dann macht Er keine halben Sachen. Dann ist Er der Vollender. Ja, ich glaube, dass Gott es kann! Yes, He can!
Das ist genau der Unterschied zu uns: Wir wollen viel. Wir wollen sogar sehr oft das Gute. Aber wir schaffen es nicht. Wie sonst wäre es zu erklären, dass die Welt so ist, wie sie ist – wo doch alle das Gute wollen?“

Michael Sturms Überzeugung lautet darum: „Christen hoffen nicht ins Blaue hinein, sondern aus gutem Grund und mit gutem Grund.“ - Zuletzt vor 5 Jahren bei uns zu Gast war er noch Pfarrer der Paulus-Kirchengemeinde Bielefeld. Aktuell ist er seit zwei Jahren im Ruhestand und leitet jeden Sonntagnachmittag ehrenamtlich einen persischen Gottesdienst in seiner ehemaligen Gemeinde.

Musikalisch erwarten Sie R&B-Songs von Oleta Adams sowie Lobpreislieder vom Feinsten - bestens interpretiert von Solistin Uta Wiedersprecher und der Band der Abendkirche.

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