Abendkirche

)

Paradise Lost ...

... ist nicht nur der Name einer britischen Metal-Band der 90er Jahre. Es ist zugleich auch Titel eines epischen Gedichts von John Milton aus dem Jahr 1667: ‚Das verlorene Paradies‘. In zwölf Bänden erzählt Milton die biblische Geschichte von der Versuchung Adams und Evas, vom Sündenfall bis hin zur Vertreibung der Menschen aus dem Garten Eden.

Das Wort ‚Paradies‘ stammt aus dem Avestischen oder Altpersischen. Es beschreibt eine Art umzäunten und befriedeten Garten, in dem ein Leben im völligen Einklang mit Gott, Mensch und Natur möglich ist. Über die griechische Übersetzung des Alten und die ebenfalls griechische Urfassung des Neuen Testaments wurde es schließlich in unsere europäischen Sprachen übernommen. In nahezu allen uns bekannten Kulturen und Völkern der Antike und Altertums gibt es Mythen und Vorstellungen von so einem Paradies. Vielleicht begegnet uns hier eine vage kulturelle Erinnerung an das, was der Mensch einmal besaß - und nun nicht mehr. Es geht kein Weg an der Erkenntnis vorbei: Das Paradies haben wir Menschen verloren.

Interessant allerdings ist die biblische Einschätzung dieses Verlusts: Mit dem Paradies verloren die Menschen nicht nur den Garten Eden. Durch ihre Rebellion gegen Gott verloren sie vor allem Seine unmittelbare Nähe und Gegenwart. Und sie hatten die Folgen dieser Trennung zu tragen: Ringen um den Ertrag ihrer Arbeit. Schmerz. Hass. Und schon bald Gewalt und Tod. Jenseits von Eden ist Schluss mit Harmonie zwischen Mensch, Gott und Schöpfung.
Wenn heute ganz allgemein von der sog. ‚Sehnsucht des Menschen nach dem verlorenen Paradies‘ die Rede ist, dann richtet sich dieses Sehnen allerdings nur auf die äußeren angenehmen Lebensbedingungen des ursprünglichen Gartens Eden. Die verlorengegangene Gemeinschaft mit Gott ist dabei nicht von Interesse.

Auf diesem Hintergrund wird es am kommenden Sonntag bei uns in der Abendkirche Bochum wirklich spannend. Prof. Dr. Frank Ley spricht nicht nur über die biblische Erzählung vom Sündenfall und dessen Folgen. Darüberhinaus gilt sein Interesse vor allem dem letzten Vers dieser Geschichte: „Nachdem er sie aus dem Garten vertrieben hatte, stellte Gott, der Herr, Cherubim (Engel) auf, die mit einem flammenden, blitzenden Schwert den Weg zum Baum des Lebens bewachen.“ (1. Mose 3,24) Ein starkes biblisches Bild für die Tatsache: Es führt kein Weg zurück nach Eden.
Frank Ley kommt darum an diesem Abend mit kritischen Anfragen an alle diesseitige Ideologien, die die Rückgewinnung des Paradieses hier auf Erden propagieren - mitsamt ihren inhumanen und menschenvernichtenden Konsequenzen bis hinein in die neuere Geschichte.
Aber er kommt zugleich auch mit einer starken Botschaft der Hoffnung: auf „einen neuen Himmel und eine neue Erde, in denen Gerechtigkeit wohnt“. Denn Drohbotschaften gibt es aktuell genug. Sie haben ihre eigenen Verkünderinnen und Verkünder - nicht zuletzt auf den Klimagipfeln dieser Erde. Greta Thunberg sagte im Januar 2019 in Davos: „I don’t want you to be hopeful. I want you to panic“ (Ich möchte nicht, dass ihr hoffnungsvoll seid. Ich will, dass ihr in Panik verfallt).
Ley antwortet darauf am kommenden Sonntag - (nicht nur) mit ein paar Zeilen aus einem Lied von Andreas Malessa: „In die lähmende Angst vor der Zukunft, in das Erschrecken vor Krankheit und Leid, klingt seit Ostern das Lied eines Siegers: ‚Keine Angst, ich bin da, jederzeit.‘“

In dieser Tonart gestimmt ist auch die Musik des Abends. Unsere Gospelformation Voices4Him wird verstärkt von Solist Christoph Kessler und der Band der Abendkirche. Auf ihrer Setlist finden sich nicht nur Titel für Gospel-Liebhaber. Abendkirche Bochum steht auch für bekannte Lobpreislieder im modernen musikalischen Gewand, die die Gemeinde zur gemeinsamen Anbetung und zum Mitsingen einladen.

Seien Sie dabei. Bringen Sie gern Freunde und Bekannte mit. Im Anschluss an den Gottesdienst freuen wir uns auf gute Gespräche mit Ihnen in unserem AbendkircheBistro. Kommenden Sonntag erwartet uns Gutes aus der Küche von Lisas Palmengarten Café – Restaurant – Lounge.

Zurück