Gedeckter Tisch im finstern Tal
Gute Aussicht für 2020
„Zwanzigzwanzig“ - so glatt und gefällig sich die neue Jahreszahl ausspricht: Wie sehen wir dem neuen Jahr entgegen? Blicken wir uns in der Medienwelt um, dann stehen wir vor gewaltigen Herausforderungen: Klimawandel, Migration, Integration - ob und wie wir die damit angezeigten Probleme bewältigen, scheint von geradezu endzeitlicher Tragweite. Nur spürbare finanzielle Opfer, ein konsequentes Abspecken unseres Lebensstils, der Verzicht auf jegliche Leitkultur und auf ein Heimatgefühl im bisher Vertrauten - so will es das neue Dogma - können unser soziales Gewissen entlasten und uns glaubhaft als Verantwortungsträger ausweisen.
Welche Wirkung haben Bedrohungsszenarien, wie wir sie Tag für Tag hören können, auf uns? Erliegen wir ihrem Angstpotential? Verleiten sie uns zur Flucht in eine neue säkulare Religion, die allein unser irdisches Wohl im Blick und zum Ziel hat, weil die alte Religion kein attraktives Angebot mehr hat? Aber wohin führt eine Religion ohne Gott?
Markus Spieker, ehemaliger Asien-Korrespondent und Korrespondent im ARD-Hauptstadtstudio, schreibt: „Ohne Gott ist das Gute ein Deal, der zwischen Menschen ausgehandelt wird und der, wenn es keine höhere Instanz gibt, jederzeit einseitig aufgekündigt werden kann.“ Und sehen wir nicht mit der säkularen Religion wie der gern apostrophierten neuen „Klimareligion“ zugleich auch eine neue Gesetzlichkeit heraufziehen, mit totalitärem Anspruch? Achtsamer Umgang mit den Schöpfungsgaben im Alltagsleben muss uns selbstverständlich sein. Aber gilt uns nicht ebenso Gottes Verheißung: „Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht“? (1. Mose 8,12) Bleiben wir ohne SEIN VERSPRECHEN nicht arm?
Auch im persönlichen Leben möchten wir doch mit positiver Perspektive und Energie ausgestattet sein, möchten ohne psychische Beschädigungen unsere Herausforderungen meistern können und uns auch in unsicheren Zeiten behütet und geborgen wissen, wie es die Bilder aus dem 23. Psalm ausdrücken. Dazu gehört aber, wie es der Theologe und Psychotherapeut Stephan Peeck als Voraussetzung formuliert, eine „gesunde Distanz zu den eigenen Befindlichkeiten“, das „Sich-Öffnen für das Geistig-Spirituelle“, „die Neubesinnung auf das, was man die Herzensbildung nennen könnte“. Er ist überzeugt: Tief in jedem Menschen ist ein „Wertegewissen“ verankert. Sich an ihm auszurichten hat heilende Kraft. Es zu vernachlässigen - die große Krankheit unserer Zeit - führt zu „geistiger Verwahrlosung“, zu falschem Denken und falschem Handeln.
Was hier als Ruf zur Umkehr und Neubesinnung aus therapeutischer Sicht daher kommt, hat das biblische Menschenbild immer schon bestimmt. Von Gehorsam und Ungehorsam, von Schuld, Vergebung und geistiger Erneuerung reden Altes und Neues Testament in ihren zentralen Aussagen. Die Geschichte des Propheten Elia, die Sigrid Hinkelmann in der Abendkirche am 12. Januar beleuchten wird, steht dafür.
Von Einsatz und Mut, von Erfolg und Versagen ist darin die Rede, von Höhenflug und Absturz bis zur Selbstaufgabe, aber auch von Gottes Helferwillen, vom Neuanfang, den er nach dem Scheitern ermöglicht. Eine Hoffnungsperspektive - auch für 2020! Halten wir’s mit dem Satz, mit dem Wilhelm Winkelmann, ehemaliger Bochumer Superintendent, mal einen Rundbrief an die Pfarrerschaft zum Neuen Jahr beschloss: „Die Aussichten sind immer gut. Und wenn schlechte Zeiten auf uns zukommen, dann helfen sie uns, das Leben tiefer zu begreifen!“
Musikalisch erfreut uns in der ersten Abendkirche des neuen Jahres die Formation CROSSLIFE mit Uta Wiedersprecher, Katharina Schedlinski und Dieter Schulze, begleitet von der Cornerstone-Band. Lobpreislieder zum Mitsingen und Vortragsklassiker von George Duke und Whitney Housten erwarten uns.
Auch für das leibliche Wohl ist wieder gesorgt. Unser Bistro-Team verwöhnt Sie und Ihre Begleiter/innen mit eigenen Kreationen. Freuen Sie sich mit uns auf einen harmonischen und inspirierenden Abend!