Abendkirche

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Einmal dahin, wo es tief ist

John Ortberg ist Psychologe, Seniorpastor der Menlo-Park-Presbyterian-Gemeinde in Kalifornien und Autor vieler Bestseller. In seinem 2002 in Deutschland erschienenen Buch „Das Abenteuer, nach dem du dich sehnst“ erzählt er von einem Überraschungsfund im Nachlass seiner Großmutter Florence Ortberg: ein komplettes wunderschönes Porzellanservice - handgefertigt in einer bayrischen Manufaktur, die während des Zweiten Weltkriegs komplett zerstört wurde. Und damit durchaus wertvoll.
Erstaunlich war nur, dass wirklich niemand in der engeren Familie dieses Service jemals gesehen hatte. Weder der Großvater noch die Kinder und Enkel der beiden hatten überhaupt gewusst, dass die Großmutter so etwas Wertvolles und Schönes in ihrem Besitz hatte.
Nachforschungen in der weiteren und älteren Verwandtschaft brachten schließlich die Herkunft des Porzellans ans Licht: Es stammte schlicht aus Florences Aussteuer.
Schon, als sie noch ein Kind war, hatten Eltern, Verwandte und Freunde der Familie begonnen, ihr Teller für Teller, Tasse für Tasse von diesem Service zu schenken. Jahr für Jahr und Fest für Fest. Ihre Familie war nicht sehr wohlhabend und es war ein sehr teures Porzellan. Und die junge Florence fand es wohl einzigartig schön. Jedes einzelne Teil hatte sie sorgfältig in weiche Tücher gewickelt und in einer besonderen Kiste verwahrt. Und sie mit in die Ehe genommen. Für wirklich besondere Gelegenheiten. So stand sie jahrzehntelang auf dem Dachboden des Hauses, wo ihr Mann sie nach ihrem Tod dann fand.
Offensichtlich hat es in Florences Leben aber nie eine wirklich besondere Gelegenheit gegeben, für die sie riskiert hätte, dass etwas von ihrem wunderbaren und wertvollen Geschirr hätte zerbrechen können.

Ähnlich spricht die Bibel über den Glauben an Jesus Christus - als kostbares und wertvolles Geschenk aus Gottes Gnade. Eine Kiste, die wir öffnen müssen, um zu sehen, wie reich wir beschenkt sind, wozu wir berufen und wie besonders wir begabt sind. Ein Geschenk, das ans Tageslicht kommen, benutzt und ‚riskiert‘ werden will. Sonst verkommt der Glaube zur schönsten Nebensache der Welt.

Nach über 15 Jahren überregionaler Arbeit für das Gemeindejugendwerk und den Dienstbereich Mission der Baptisten in Deutschland ist Gunnar Bremer seit knapp einem Jahr Pastor der Immanuelskirche in Bochum. „Endlich wieder Gemeindepastor“, so sagt er. „Denn hier vor Ort schlägt Gottes Herz besonders laut. In gelebten Beziehungen, bei konkreten Projekten mit dem Umfeld, durch das kontinuierliche Einmischen in lokale Strukturen im Namen Gottes. Da wird Reich Gottes Realität.“
Am kommenden Sonntagabend ist er zum ersten Mal bei uns in der Abendkirche Bochum zu Gast. Und das mit einem herausfordernden Thema: „Einmal dahin, wo es tief ist“. Dazu hat er uns geschrieben:
„Auch Glauben kann zur schönsten Nebensache werden. Hier noch ein Sahnehäubchen Worship, dort noch ein bisschen liturgisches Seelestreicheln, emotional getouched durch die kirchliche Parallelwelt schwebend, Hauptsache: innerlich bewegt. Und wenn's öde wird, einfach die Dosis erhöhen? Leider gewöhnt sich auch die Seele und entwickelt Hornhaut gegen Überreizung. Helfen da fromme Erlebnisgeschenke nach Vorbild von Jochen Schweizer oder noch etwas mehr Helene-Fischer-Poesie im Lobpreis? - Wie wäre es mal damit: ‚Runter vom Sofa. Raus aus dem Komfortbereich. Rein in den Alltag: Raus auf's Wasser, dahin, wo es tief ist. Heraus-gefordert.‘
Ein Berufsfischer namens Simon wird aus seiner Komfortzone gelockt, bekommt es mit der Angst zu tun, badet in glitschigem Fisch, hängt den Job an den Nagel. Aber er kommt zur Tiefe und dann vorwärts. Statt „immer mehr“ lässt er sich ein auf „immer echter“. Und fordert dich heraus, es ihm gleich zu tun.“

Neue Gäste erwarten wir am Sonntag auch musikalisch. Aus Bochum-Linden kommt das Lobpreisteam Arche zu uns in den Bochumer Norden. Sie haben eine Setlist mit bekannten Lobpreisliedern im Gepäck und laden uns ein, unserem Gott, der die Macht hat, Seine Gemeinde mit den Geschenken Seiner Gnade zu überschütten (2. Korinther 9,8), auch persönlich Dank und Anbetung zu bringen.

Seien Sie dabei am Sonntagabend. Und bringen Sie gern Freunde und Bekannte mit. Im Anschluss an den Gottesdienst gibt es im Foyer der Kirche einen Imbiss aus der Küche von Lisas Palmengarten - und wie immer viel Raum und Zeit für Begegnungen, Fragen und gute Gespräche rund um den Glauben an Jesus Christus, der Sie und uns weiterbringt.

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