Abendkirche

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Was ist Wahrheit?

So fragte ursprünglich Pontius Pilatus. Von 26 bis 36 n. Chr. war er Statthalter des Kaisers Tiberius in den damals römischen Provinzen Judäa und Samaria. Vielleicht war es sogar mehr eine Antwort als eine Frage. Denn Pilatus bezieht sich hier auf eine Aussage, die Jesus Christus kurz vor seiner Verurteilung als Blasphemiker und Volksaufrührer im Verhör vor dem Prätorium getätigt hatte: „Ich wurde geboren und bin in die Welt gekommen, um die Wahrheit offenbar zu machen und als Zeuge für sie einzutreten. Wem es um die Wahrheit geht, der hört auf mich.“ (vgl. Johannes 18,37+38).

„Was ist Wahrheit?“ fragt am 9. September Pfarrer Ralf Kasper aus der Apostelkirchengemeinde Tackenberg in Oberhausen bei uns in der Abendkirche Bochum. Und er ist überzeugt, dass wir die Antwort auf diese Frage nicht vorschnell anderen oder gar unserem persönlichen Gefühl überlassen sollten.

Und das ist in vielerlei Hinsicht höchst spannend:

Zum einen darum, weil es lt. den aktuell herrschenden Denkprämissen unserer postmodernen Gesellschaft ja gar keine absolute Wahrheit geben darf. Udo Schnelle, Professor für Neues Testament an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg sieht darin sogar ein Grundproblem unserer zunehmend medial konstruierten westlichen Welt, das gerade der evangelischen Kirche sehr gefährlich werden kann.
Er kritisiert: Wo die obersten Glaubenssätze unbegrenzte Toleranz und absolute Diskriminierungsfreiheit heißen, wo alles gleich gültig sein muss, dort gerät auch der Wahrheitsanspruch von Religionen unter Intoleranz- und Diskriminierungsverdacht. Um des lieben gesellschaftlichen Friedens willen darf es dann religiöse Wahrheit in einem absoluten Sinn gar nicht mehr geben.

Zum anderen deshalb, weil aktuell hier und da in den Gemeinden wieder das Ringen um das Proprium, um die innere Einheit und das Eigentliche des christlichen Glauben aufbrandet: Ist das eher ‚Wahrheit‘ - oder ist es eher ‚Liebe‘?
Für Johannes Hartl, katholischer Theologe und Leiter des Gebetshauses Augsburg, sind beides keine Gegensätze. Er hält für diese Diskussion fest: „Liebevoll ist es nicht nur, nett zu Menschen zu sein, sondern auch, ihnen die Wahrheit zu sagen. Wir verkünden den, der von sich selbst gesagt hat, dass er die Wahrheit selbst sei. Diese Botschaft ist das, was Menschen nicht nur heute aufbaut und bestärkt, sondern für die Ewigkeit rettet. … Jesus allein rettet. Diesen Anspruch den Menschen nicht mehr zuzumuten, bedeutet, ihnen die rettende Wahrheit vorzuenthalten. Nichts ist so liebevoll wie die Wahrheit.“
Stimmt. Wenn das ‚eigentlich Christliche‘ sich nur noch über bestimmte ethischer Verhaltensweisen bestimmen lassen soll, wozu brauchen wir überhaupt noch ein Christentum? Jede Form von Humanismus tut’s dann auch.

Wie schön darum, dass Ralf Kasper kommenden Sonntagabend nicht nur nach Wahrheit fragt. Er verspricht auch Antworten. Kasper schreibt: „In Jesus Christus begegnet uns ein ganz einzigartiger und exklusiver Wahrheitsanspruch. Er sagt von sich selbst: ‚Ich bin die Wahrheit in Person!‘ (vgl. Johannes 14,6). Und Er lädt uns ein, selber diese Wahrheit zu suchen und bei Ihm fündig zu werden.“

Musikalisch freuen wir uns darauf, Ihnen und den Gästen, die Sie gerne zahlreich mitbringen dürfen, Shouts Of Joy, den Gospelchor aus Schwelm rund um Uta und Mark Wiedersprecher zu präsentieren. Sie stehen für moderne und packende Arrangements bekannter Gospel- und Worshipsongs von Israel Houghton, Kirk Franklin, Brian Doerksen u. a. Sie laden uns am Sonntag nicht nur zum Mitsingen ein, sondern gemeinsam mit Ralf Kasper auch dazu, Jesus Christus, dem Weg, der Wahrheit und dem Leben unsere Herzen und unser Denken zu öffnen.

Im Anschluss gibt es erwartet Sie - wie immer - unser Abendkirche Bistro mit Speisen und Getränken im Foyer der Trinitatiskirche. Wir freuen uns auf eine gute und gesegnete Zeit mit Ihnen in der Abendkirche Bochum und auf einen gemeinsamen Ausklang des Sonntags.

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