Leben im Hier und Jetzt
nützlicher Psychotipp oder Forderung des Glaubens?
Gehen Sie mal in eine Buchhandlung und schauen sich unter der Themenwand „Lebenshilfe“ um! Sie werden etliche Titel finden, die Sie auffordern, im „Heute“ oder im „Hier und Jetzt“ zu leben.
„Im Hier und Jetzt zu leben“, schreibt Psychotherapeutin Dr. Doris Wolf, „ist meist leichter gesagt als getan. Gewöhnlich bemerken wir noch nicht einmal, welche Gedanken in uns ablaufen und dass wir kaum etwas von der Gegenwart mitbekommen. Wir beschäftigen uns damit, dass wir heute noch einkaufen gehen müssen, morgen eine schwierige Aufgabe ansteht, der Handwerker uns eine überhöhte Rechnung geschickt hat, unser Telefon nicht funktioniert, wie unsere Nachbarn über unser neues Auto denken... Nur manchmal werden wir aus unserem Trott gerissen, etwa, wenn ein naher Verwandter stirbt oder wir krank werden. Dann wird uns bewusst, dass wir uns viel zu lange und zu oft Gedanken um die Vergangenheit oder die Zukunft gemacht haben. Und vielleicht bedauern wir es, bisher nicht mehr im Hier und Jetzt gelebt zu haben.“
Wer von uns würde sich in dem Skizzierten nicht ein wenig wieder erkennen? Mit Bedauern ist es dann aber nicht getan. Wie sieht die Lösung aus? Die zahlreichen Psychoratgeber versorgen uns mit Tipps, die allesamt dazu einladen, die eigenen Gedanken nicht um das tote Gestern und um das ungeborene Morgen kreisen zu lassen, sondern ungeacht aller gemachten Erfahrungen und erdachten Befürchtungen selbstbewusst im Heute die Chance zu ergreifen, das eigene Leben positiv zu gestalten.
Solche Ratschläge hören sich ermutigend an, doch halten sie auch, was sie versprechen? Psychotipps können nützlich sein, um sich der eigenen Denkfallen bewusst zu werden. Doch was ihnen entscheidend fehlt und sie deshalb letztlich lebensfremd macht, ist der fehlende Gottesbezug! Wir brauchen ein Grundvertrauen, das nur der verdient, der uns geschaffen hat, nämlich unser himmlischer Vater! Der uns nicht nur einmal durch unsere Eltern in diese Welt gesetzt hat, sondern uns in liebevoller Fürsorge immer nah ist und seinen Sohn Jesus Christus zu unserm Heil für uns hat leiden, sterben und auferstehen lassen!
Die Bibel will uns dieses „Grundvertrauen“ vermitteln, das alle äußeren Umstände weniger bedeutsam erscheinen lässt, das Herausforderungen in ihnen sieht, die wir mit Gottes Hilfe meistern können!
Jesus sagt in der Bergpredigt: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes. Jeder Tag hat an seinem Übel genug.“ Er erwartet, dass wir mit ihm in der Gegenwart leben statt mit Bedauern der Vergangenheit nachzutrauern oder mit Sorge in die Zukunft zu schauen. Und er verweist dazu auf die Vögel unter dem Himmel und die Lilien auf dem Feld, die Gott versorgt und die doch seinem Herzen lange nicht so nahe stehen wie wir Menschen.
Der Apostel Paulus mahnt die Christen in Korinth im Wochenspruch dieser Woche: „Siehe, jetzt ist die Zeit der Gnade, siehe, jetzt ist der Tag des Heils!“(2. Kor. 6,2)
Das „Leben im Hier und Jetzt“ ist also keine Erfindung unserer Tage. Schon die Philosophen der Antike priesen es, und die Bibel sieht im Jetzt sogar unser „Heil“ verborgen, sieht darin „Gnadenzeit“, die es zu nutzen gilt, weil sie nicht beliebig zur Verfügung steht, wie bloße Psychotipps gern glauben machen.
In der Abendkirche mit Sigrid Hinkelmann wollen wir herausarbeiten, was psychologische Beratung und biblichen Impuls unterscheidet und wie Letzterer uns umfassender zur Bewältigung des Alltags hilft.
Die Musik des Abends kommt von der Gesangsformation GoPraise,
begleitet von der Abendkirche-Band. Es erwarten Sie bekannte Worship-Lieder, die zum Mitsingen einladen sowie Klassiker von „Take 6“ und „Toronto Mass Choir“.
Zum Imbiss lädt wie immer unser Bistroteam Sie herzlich ein.