Abendkirche

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Tabu brechen. Neues wagen. Leidenschaftlich leben

Einerseits leben wir hier bei uns in einer offenen Gesellschaft, die unsere Meinungsfreiheit schützt und unsere Grundrechte sichert. Anders als derzeit in der Türkei werden oppositionelle Haltungen bei uns nicht kriminalisiert oder bringen uns gar ins Gefängnis, sondern gehören ganz normal zum politischen Diskurs. Im weltweiten Vergleich genießen wir damit ein Privileg, für das wir nicht dankbar genug sein können! Andererseits aber kennt auch diese freie Gesellschaft ein Geflecht althergebrachter Konventionen, gegen die man nicht ungestraft verstößt. Soziale Anfeindungen und Isolierung können die Folgen sein. Immer häufiger hören und lesen wir von Menschen, die das Gefühl haben, sie würden mehr gelebt als dass sie lebten und sie könnten gar nicht mehr wirklich sie selbst sein. Eingezwängt in ungeschriebene Gesetze und zerrieben zwischen fremden Erwartungen, gehen ihnen Lebensfreude, Spontaneität und visionäre Kraft verloren. Mangelndes Selbstvertrauen kommt oft noch hinzu und hindert sie daran, Grenzen, die sich als lebensfeindlich erweisen, einfach mutig zu überschreiten. Das käme nämlich nicht selten einem Tabubruch gleich, den das Lexikon so definiert: „eine Verhaltensweise, die nicht den allgemein akzeptierten Umgangsformen entspricht; ein Auftreten, das als unangemessen gilt und deshalb auf Ablehnung stößt“.  Sie könnte nicht besser illustriert sein, diese Definition, als durch jene historische Szene aus dem Lukasevangelium, wo eine stadtbekannte Prostituierte sich im Haus eines frommen Pharisäers unbekümmert über die herrschenden Sitten hinweg setzt.

Prof. Dr. Peter Wick, seit 2003 Professor für Neues Testament an der Ruhr-Universität Bochum und Gastprediger dieses Abends, schreibt uns dazu: "Nur nicht die Selbstkontrolle verlieren. Nach diesem Leitwort handeln viele. Und die Leitfrage für unser Leben lautet dann: Was denken die anderen über uns? Was gehört sich? In dieser Geschichte geht es um eine Frau, die vor einem Haufen von Männern leidenschaftlich handelt und sich einfach ganz in die Situation und in die Begegnung hineingibt. Jesus sagt: Das ist Liebe! Gott möchte, dass wir nicht mehr auf unsere inneren Aufpasser hören, sondern der Liebe freien Lauf lassen. Leidenschaftliches Leben in Liebe ist wichtiger als ein korrekt frommes Leben. Die Bibel ist ein Buch, das uns zum Leben und zur Freiheit von Zwängen ermutigt, auch von Zwängen, die wir selbst oder andere uns auferlegt haben."

Peter Wick, im Februar 2013 schon einmal zu Gast in der Abendkirche, ist aus Basel gebürtig und lebt heute mit seiner Familie in Hattingen. Wir erwarten wieder einen spannenden Abend mit ihm!                                                                                     Für die Musik des Abend sorgt das Lobpreisteam aus der freien evangelischen Erlöser-Kirchengemeinde in Gelsenkirchen. Und wie immer erwartet Sie im Anschluss ein liebevoll zubereitetes Menü unseres Bistro-Teams. Wir freuen uns auf Sie und die Gäste, die Sie mitbringen! Für die Mütter unter Ihnen halten wir an diesem Abend eine kleine Überraschung bereit ...

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