Abendkirche

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Veränderung ist möglich

„So bin ich nun mal!“ „Keiner kann über seinen Schatten springen.“ „Mit dem ist nichts anzufangen!“ „Das könnte ich nie!“
Diese und ähnliche Sätze über sich selbst oder andere verraten ein resignatives Bild vom Menschen. Er erscheint in seinem Wesen und Charakter unfrei, gebunden, unfähig zu wirklicher Veränderung. Die New Yorker Professorin Ursula Staudinger hat jedoch durch ihre Studien herausgefunden, dass der Mensch sehr wohl Veränderungspotential hat.
Sie erklärt: „Bis vor kurzem herrschte in der Persönlichkeitspsychologie die Auffassung, dass mit etwa 30 Jahren der Charakter ausgebildet ist und dann auch so bleibt. In den vergangenen Jahren haben aber Längsschnittstudien gezeigt, dass sich die Persönlichkeit während des gesamten Lebens verändern kann… Das Veränderungspotential unserer Psyche ist sowohl kognitiv wie auch emotional immens. Das ist eine große Stärke des Menschen und begründet vielleicht seine hohe Überlebensfähigkeit auf dem Planeten Erde. Das Leben ist Veränderung.“ Ähnlich positiv sieht es der deutsch-amerikanische Psychoanalytiker Erich Fromm: „Die Möglichkeit der Veränderung ist in der Fähigkeit des Menschen begründet, sich jene Kräfte bewusst zu machen, die ihn sozusagen hinter seinem Rücken antreiben.“

Menschen, die den Willen zur Veränderung ihrer Persönlichkeit haben, stoßen heute auf ein reiches Angebot. Unter dem Stichwort „Lebenshilfe“ füllen in den Buchhandlungen zahlreiche Titel die Regale. „Sorge dich nicht, lebe!“, der alte Klassiker von Dale Carnegie (1948) steht für viele andere aus der Schule des „Positiven Denkens“. Ihnen allen ist gemeinsam, dass Veränderung aus dem Menschen selbst heraus passieren muss. Die Kräfte dazu liegen in den Tiefen seines Unterbewusstseins und warten darauf, geweckt und aktiviert zu werden.
Einen ganz anderen Blick nimmt die Bibel ein. Sie verweist uns nicht auf unsere eigenen verschütteten Möglichkeiten. Sie sieht die Initiative bei Gott. Wir sind von unserem Schöpfer von Beginn unseres Lebens an auf Veränderung programmiert. Wir wurden geschaffen, um Christus ähnlich zu werden. (Römer 8,29) Dass das möglich ist, ist das Werk des Heiligen Geistes in uns. So bittet Paulus für die Gemeinde in Ephesus, „dass er (Gott) euch Kraft gebe…, stark werden durch seinen Geist am inneren Menschen, so dass Christus durch den Glauben in euren Herzen wohnt und ihr in der Liebe eingewurzelt und gegründet seid.“ (Epheser 3,16f.)
In den Evangelien lesen wir, zu welcher Veränderung Jesus Menschen befähigt. „Jesus sieht den Menschen an - und er sieht, was da noch werden kann“ - so formuliert es Werner Hanschmann, Gast in der Abendkirche am 27. März. Er schreibt uns weiter:
„Veränderung ist möglich, das ist eine Grundaussage der Bibel. Im Leben von uns Menschen muss nicht alles bleiben, wie es ist. Veränderung ist möglich! Das gilt für jüngere, wie für ältere Menschen.
In vielen Texten und Geschichten der Bibel kommt zum Vorschein, dass Gott den Menschen etwas zutraut. Etwas, das ist eigentlich untertrieben. Er traut den Menschen viel zu. Menschen sind schnell dabei abzuwinken, zu resignieren, wenn es um Veränderung geht. Sie trauen sich das nicht zu, und verstärkt wird das, wenn Mitmenschen es ihnen ebenfalls nicht zutrauen. ‚Aus dem wird nie was!‘, heißt es dann. Gott aber traut Menschen viel zu. Jeder hat Entwicklungspotential!
Warum Gott Menschen so sehen kann, darauf wird in der Predigt eingegangen. Sie macht deutlich, dass der Slogan „Es bleibt alles beim Alten“ kein christlicher Slogan ist. Aus dem Vertrauen zu Gott können Menschen sich verändern. „Ein hoffnungsloser Fall“, das muss über keinem Menschen stehen. Das gibt Hoffnung!“
Werner Hanschmann lebt im Ruhestand und war zuletzt Pastor der Freien Ev. Gemeinde Castrop-Rauxel.

Was Jesus in den Seinen an Gewissheit und Hoffnung freisetzt, davon redet auch die Musik des Abends mit Uta Wiedersprecher und der Abendkirche-Band. Freuen Sie sich auf ein Wiederhören bekannter Titel wie „Alabasterbox“, „It is well with my soul“ oder „He’s always there“.

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