Abendkirche Advent

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Die geistliche Waffenrüstung (II)
Advent: Ruf in die Freiheit

Jenseits aller kulturell und gesellschaftlich vermittelten Vernebelungen feiern wir im Advent eine Wahrheit über Gott: die Offenbarung Gottes in Jesus Christus. Eine Enthüllung mit Potential. Die große Botschaft des Neuen Testaments, nicht zuletzt von Paulus im Brief an die Römer pointiert dargestellt, sagt: Diese Offenbarung hat das Zeug, die gesamte Schöpfung mit Gott zu versöhnen und in die Freiheit zu führen. Christlicher Glaube reagiert auf diese Offenbarung Gottes. Sie nimmt die durch Jesus möglich gewordene Versöhnung und Freiheit als Geschenk und Gnade an. Und sie erhofft deren Vollendung - ebenfalls im Blick auf Christus: ‚Er sitzt zur Rechten Gottes. Von dort wird er kommen zu richten die Lebenden und die Toten.‘

Mit dieser doppelten Ausrichtung auf Vergangenheit und Zukunft symbolisiert der Advent auch den geistlichen Weg des Einzelnen und der Gemeinde. Sie bekräftigen durch ihr Leben und ihre Praxis, dass Christus gekommen ist. Dass Er heute in der Welt gegenwärtig ist. Und dass Er in Macht wiederkommen wird. Diese Erkenntnis bildet die Grundlage für eine Ethik des Reiches Gottes. Also für ein Leben, das aus dem Bewusstsein erwächst, dass wir „zwischen den Zeiten“ leben und aufgerufen sind, treue Verwalter dessen zu sein, was uns als Gemeinde von Jesus Christus anvertraut ist. Darum feiert die Kirche im Advent Gottes heilsamen Einbruch in Schöpfung und Geschichte der Menschheit. Und nicht zuletzt auch selbstbewusst und erwartungsfroh die Hoffnung auf die Vollendung, nach der, so Paulus, „die ganze Schöpfung seufzt und auf ihre Erlösung wartet“. Neben allem Feiern hat sie aber auch einen Auftrag und eine Verantwortung wahrzunehmen: „den Herrn, deinen Gott, von ganzem Herzen zu lieben“ und „deinen Nächsten wie dich selbst“.

Von Justus Geilhufe, einem jungen Pfarrer im Osten der Republik, war hier auf unserer Seite vor einigen Wochen schon einmal zu lesen. Geilhufe ist Gemeindepfarrer im mittelsächsischen Großschirma, Pfarrer der Domgemeinde Freiberg, Seelsorger an der dortigen Technischen Universität und im Vorstand des sächsischen Pfarrvereins. Vor gut einer Woche schrieb er bei welt.de unter dem Titel ‚Was die Basis jetzt von uns braucht‘: „Auch wenn viele, vor allem viele von denen, die derzeit regieren, es anders sehen: Die freie, aufgeklärte Bürgergesellschaft ist ohne Gott nicht vorstellbar. Verzichtet sie auf Gott, muss sie zwingend umschlagen in eine Gesellschaft, in der die jeweiligen innerweltlichen Erlösungsfantasien miteinander in Konkurrenz treten.“ Leben im Advent setzt darauf, dass nicht diese Welt, nicht dieser Staat, sondern das himmlische Jerusalem die eigentliche Heimat ist. „Wer an diese Heimat glaubt, ist frei. Wer nur diese Heimat zulässt, ist bewahrt. Und es ist diese Bewahrung des Einzelnen, die die Kirche als ihre ureigene Aufgabe hat.“ - Das geht gut zusammen mit Luthers Überzeugung ‚von der Freiheit eines Christenmenschen‘: „Es hat die Seele nichts anderes, weder im Himmel noch auf Erden, worin sie leben kann, recht frei und Christ sei, als das heilige Evangelium.”

Darum geht es am kommenden Sonntag bei uns in der Abendkirche Bochum. Christoph Wagner spricht im zweiten Teil unserer Abendkirche-Reihe zur ‚geistlichen Waffenrüstung Gottes’ über diese Freiheit und die ihr innewohnende und gestaltende Kraft. Ganz adventlich. Im Blick auf den, den wir in (nicht nur) in diesen Tagen feiern. Er sagte: „Wenn euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr wirklich frei“ (Johannes 8,36). - Seien Sie dabei. Warten Sie mit uns nicht auf’s Christkind, sondern auf den Sohn: „O komm, du Sohn aus Davids Stamm, du Friedensbringer, Osterlamm. Von Schuld und Knechtschaft mach uns frei und von des Bösen Tyrannei. Freut euch, freut euch, der Herr ist nah. Freut euch und singt Halleluja.“ (Otmar Schulz)

Dieses ‚Halleluja‘ singen wir an diesem Abend nicht allein, sondern zusammen mit Voices4Him, Solistin Anna de Vries und der Band der Abendkirche. Freuen Sie sich auf bewegende und adventlich-weihnachtliche Titel - sowohl zum Zuhören als auch zum erwartungsfrohen Mitsingen.

Und schön, wenn Sie ein bisschen Zeit mitbringen: für gute Gespräche im Anschluss an den Gottesdienst und für einen entspannten Ausklang des Abends im geheizten Kirchenfoyer. Dort erwartet Sie auch eine reichhaltige Auswahl an Getränken und ein kleiner Imbiss! Wir freuen uns auf Sie.

 

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