Gottes Rettungsaktion - Gottes großes Ja
Wie Weihnachten uns herausfordert
In einer Predigtmeditation zu Weihnachten 1940 schrieb Dietrich Bonhoeffer:
„Von der Geburt eines Kindes ist die Rede, nicht von der umwälzenden Tat eines starken Mannes, nicht von der kühnen Entdeckung eines Weisen, nicht von dem frommen Werk eines Heiligen. Es geht wirklich über alles Begreifen: Die Geburt eines Kindes soll die große Wende aller Dinge herbeiführen, soll der ganzen Menschheit Heil und Erlösung bringen. Worum sich Könige und Staatsmänner, Philosophen und Künstler, Religionsstifter und Sittenlehrer vergeblich bemühen, das geschieht nun durch ein neugeborenes Kind. Wie zur Beschämung der gewaltigsten menschlichen Anstrengungen und Leistungen wir hier ein Kind in den Mittelpunkt der Weltgeschichte gestellt. Ein Kind von Menschen geboren, ein Sohn von Gott gegeben. Das ist das Geheimnis der Erlösung der Welt; alles Vergangene und alles Zukünftige ist hier umschlossen. Dass uns dieses Kind geboren, dieser Sohn gegeben ist, dass mir dieses Menschenskind, dieser Gottessohn gehört, dass ich ihn kenne, ihn habe, ihn liebe, dass ich sein bin und er mein ist, daran hängt nun mein Leben.“ (zu Jesaja 9, 5-6)
Aus diesen letzten Sätzen Bonhoeffers wir besonders deutlich, dass christlicher Glaube nicht im Fürwahrhalten dogmatisch richtiger Sätze besteht, sondern in einer innigen Beziehung zu Jesus Christus. Auch klingt in ihnen schon an, dass das Kennen und Lieben, bezogen auf das Kind in der Krippe, erst recht dem starken Heiland gilt, den Gott zur Rettung der Welt bestellt hat. Es ist der Mann aus Nazareth, dessen göttlicher Auftrag hieß: „Retten statt Richten“.
Der Evangelist Johannes beschreibt das Wunder von Weihnachten so:
„Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern das ewige Leben hat. Gott sandte seinen Sohn nicht in die Welt, um sie zu verurteilen, sondern um sie durch ihn zu retten.“ (Joh. 3, 16f. -NL)
Der Apostel Paulus hat es auf die knappe Formel gebracht, die aus zwei Buchstaben besteht, dem Wörtchen “Ja“.:
„Jesus Christus… ist in seiner Person das Ja Gottes zu uns, denn alle Zusagen Gottes haben sich in ihm erfüllt.“ (2.Kor. 1, 19f. - HfA)
Wie beide Deutungen von Weihnachten in unser Leben hineinsprechen und wie Gottes Ja zu uns auch unser Ja zum Nächsten einfordert, das sich zeigt, indem es konkret wird, darüber will Sigrid Hinkelmann in der Abendkirche am 29.Dezember 2024 mit uns nachdenken.