Jesus - Gottes JA
Einen ganz eigenen Blick auf das Zentrum unseres Glaubens, auf die Person Jesu Christi, auf das Geschenk von Weihnachten eröffnet uns der Apostel Paulus mit dem, was er um das Jahr 55/56 n.Chr. in einer sehr persönlichen Verlegenheit der Gemeinde in Korinth nach einem nicht eingehaltenem Versprechen erklärt: "Ich war eigentlich zuversichtlich, dass ich früher zu euch kommen würde, damit wir gemeinsam noch mal eine solche Zeit verleben, die von der Gnade Gottes erfüllt ist. Zuerst wollte ich euch auf meinem Weg nach Mazedonien wenigstens einen kurzen Besuch abstatten, um dann bei meiner Rückkehr länger bei euch bleiben zu können. Nach diesem Aufenthalt wollte ich mit einigen von euch nach Judäa weiterreisen. Das waren also meine Pläne, und ihr fragt zu Recht, ob ich sie nicht zu leichtfertig geschmiedet habe – ob ich vielleicht so unzuverlässig bin und 'Ja' sage, aber eigentlich 'Nein' meine. Gott ist mein Zeuge, dass ich immer auch das meine, was ich sage. Denn ich halte mich fest an Jesus Christus, den Sohn Gottes, der euch durch uns, Silvanus, Timotheus und mich, verkündigt wurde. Jesus ist das Ja Gottes an uns, nicht gleichzeitig ein Ja und ein Nein. Denn egal, wie viele Verheißungen Gott auch schenkt, er steht immer zu seinem Wort." 2. Korinther 1, 8 – 19, aus: „Willkommen daheim“, Übertragung des Neuen Testaments von Fritz Ritzhaupt)
Jesus Christus, Gottes großes JA! Weihnachten in 2 Buchstaben! Für fromme Menschen, die sich treu zu ihrer Gemeinde und zum Gottesdienst halten, ist es vielleicht ein Rätsel, warum so viele andere an Weihnachten ihre Kirchen aufsuchen, die sie das ganze Jahr über nicht oder nur selten betreten. Manche mokieren sich auch darüber mit leichtem Spott. Aber sollten sie nicht barmherziger über die seltenen Gästen denken? Mag sein, dass christliche Tradition oder kulturelles Brauchtum sie in Bewegung bringt. Vielleicht spüren sie aber auch mehr unbewusst als bewusst das Brüchige, das Verwundbare, das vielfältige Versagen in den kleinen Dingen des Lebens, das sie im Alltag mit seinen Ansprüchen von Beruf und Familie noch verdrängen können, das sich aber vorzugsweise in Momenten der Erschöpfung und des Innehaltens unter der Oberfläche meldet! Vielleicht suchen sie gerade in ihren Ängsten, Enttäuschungen und Selbstzweifeln nach einem persönlichen Zuspruch, der ihnen bedingungslos gilt, nach einem vorbehaltlosen Ja und hoffen, in unseren Gotteshäusern was davon zu hören! Jesus Christus ist die Verkörperung dieses Zuspruchs. Das ist die Botschaft von Weihnachten! Er ist Gottes Fleisch gewordenes Wort, das Menschen und ihre Verhältnisse verwandeln kann. Jesus Christus ist Gottes großes JA zum Menschen. Menschen können versagen, auch in bester Absicht. Paulus gibt das den Korinthern gegenüber ohne Scheu zu. Deshalb muss er sich auch nicht in Selbstrechtfertigung ergehen - ein Druck, unter dem wir nur allzu oft stehen. Stattdessen lenkt er den Blick auf den unwandelbar treuen Gott, wie er uns in Christus begegnet.
In der Abendkirche am Sonntag nach Weihnachten wollen wir dieses Ja Gottes zum Menschen miteinander durchbuchstabieren und Hoffnung aus ihm schöpfen für unser Leben im Jahr 2016! Mit weihnachtlichen Titeln als Vortrag und zum Mitsingen erfreut Sie der Gospelchor VOICES4HIM und Katharina Schedlinski als Solistin. Zu einem kleinen Imbiss im Ausklang lädt unser Bistro-Team Sie wieder herzlich ein!