Glauben Christen und Muslime an denselben Gott?
Ein Blick zurück in die Geschichte zeigt: Etwa seit dem Jahr 610 v. Chr. gibt es Belege für die Verkündigung des Islam auf der arabischen Halbinsel in Mekka. Muhammad, Sohn einer Familie von Kaufleuten und selbst Kaufmann, bezeichnete sich als letzter von Gott gesandter Prophet für das Volk der Araber. Und als solcher rief er seine bisher multireligiös orientierten Landsleute zur Umkehr zu dem einen Gott auf.
Zweifellos hatte er als Kaufmann auch Kontakte zu jüdischen und christlichen Berufskollegen und Kunden. Und sicher war er mit ihnen auch im Gespräch über ihren Glauben. Darum begegnen uns im Koran - so Christine Schirrmacher, Professorin für Islamwissenschaft an den Universitäten Bonn und Leuven - „fast 20 Alt- und neutestamentliche Personen wie Adam, Abraham, Mose, Hiob, David, Johannes der Täufer und natürlich Jesus Christus.“
Allerdings: Was der Koran über Leben und Wirken dieser biblischen Personen berichtet, ist teilweise von gravierenden Veränderungen und Umdeutungen geprägt. Sie dienen bei genauerer Betrachtung und Prüfung weniger als Vorbilder des Glaubens und mehr als Garanten der besonderen Sendung Muhammads als Prophet der arabischen Völker.
Ein Thema für die Abendkirche KONKRET, in der wir gesellschaftliche Entwicklungen und tagespolitische Themen aufgreifen, die nicht selten Fragen und Unsicherheiten in der Gemeinde Jesu aufkommen lassen. „Glauben Christen und Muslime an denselben Gott?“ - dieser Frage stellt sich kommenden Sonntag Klaus Jürgen Diehl (Wetter). Er resümiert - auch und gerade im Hinblick auf aktuelle kirchliche Verlautbarungen:
„Wenn Christen und Muslime miteinander über ihren Glauben reden, dann steht dabei auch immer wieder die Frage im Raum, ob sie an denselben Gott glauben. Schließlich bezieht sich der Koran in zahlreichen Aussagen auf seinen Vorläufer, die Bibel. Viele folgern daraus, dass es trotz mancher Unterschiede letztlich doch derselbe Gott ist, an den Christen und Muslime glauben. Selbst leitende evangelische Geistliche wie der kurhessische Bischof Hein vertreten diese Auffassung. Es scheint in der Luft zu liegen, im Dialog zwischen Christen und Muslimen vor allem die Gemeinsamkeiten zu betonen. Aber lassen sich dadurch die bestehenden gravierenden Unterschiede wegwischen?“
Klaus Jürgen Diehl bringt es am Sonntagabend bei uns in der Abendkirche Bochum auf den Punkt, wenn er fragt: „Kann Allah der Vater Jesu Christi sein? Oder müssen wir trotz mancher Gemeinsamkeiten bei einem sachlichen Vergleich nicht zu dem Ergebnis kommen, dass beide Religionen einen völlig unterschiedlichen Weg zum Heil aufzeigen und daher nicht in gleicher Weise Recht haben können?“
Kritische Zeitgenossenschaft‘ ist seit jeher immer auch ein Anliegen des Glaubens an Jesus Christus. So schrieb schon der Apostel Paulus an die Gemeinde in Ephesus: Eben dieser Glaube trage dazu bei, dass wir „nicht mehr wie unmündige Kinder, die kein festes Urteil haben … auf dem Meer der Meinungen umhergetrieben werden wie ein Schiff von den Winden“ (Epheser 4,14).
Wenn Sie in dieser Hinsicht differenzierte Antworten und einen klaren Standpunkt suchen, sind Sie am kommenden Sonntag bei uns richtig. Seien Sie also dabei - und bringen Sie gern interessierte Gäste mit!
Musikalisch erwarten Sie starke Gospelklassiker und neue Titel u. a. von Tasha Cobbs und Alvin Slaughter. Aber auf dem Programm Voices4Him und Mareike Kuberski stehen auch bekannte deutsche Anbetungslieder, die zum gemeinsamen Lobpreis zur Ehre Gottes mit der Abendkirche-Gemeinde einladen.
Im Anschluss an die Abendkirche KONKRET! sagen wir wie gewohnt „Herzlich willkommen“ zu einem Imbiss im Kirchenfoyer - mit viel Zeit und gastlicher Atmosphäre für Gemeinschaft und Gespräche, die Sie weiterbringen!