Abendkirche Konkret

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Von der Sehnsucht nach dem ganz Anderen

Das versprochene Größere sehen – statt sich mit dem Sichtbaren abzufinden

Vor dreizehn Jahren war er als Referent bei uns in der Abendkirche Bochum: der Theologe und Schriftsteller Klaus Douglass. Ab März dieses Jahres wird er die Evangelische Arbeitsstelle für missionarische Kirchenentwicklung und diakonische Profilbildung in Berlin (midi) leiten. Rund zehn Jahre eher als die Religionsforscher Detlef Pollack und José Casanova konstatierte er in einem seiner Bücher die ‚Rückkehr der Religion‘: „Unsere Zeit ‚dampft‘ geradezu vor Religion … Wir erleben derzeit in Ost und West eine seit den Tagen der Aufklärung nicht mehr gekannte Rückkehr des Religiösen.“

Stimmt. Rationalismus und Aufklärung haben zwar dafür gesorgt, dass der Himmel einmal gründlich ausgefegt wurde. Inklusive aller Hoffnung auf ein besseres Jenseits. Geglaubt wird nur noch, was man sieht. - Umso erstaunlicher ist es, dass der Heidelberger Zukunftsforscher Eike Wenzel den Umsatz der Esoterikbranche in Deutschland mit 25 Milliarden Euro pro Jahr beziffert. Und er wagt sogar eine Prognose: In den nächsten zehn Jahren werde er auf 35 Milliarden ansteigen. Nur mal zum Vergleich: Wenn Sie bei uns in der Abendkirche ein Glas Wein genießen, beteiligen Sie sich an einem deutschlandweiten Jahresumsatz im Segment Wein von rund 15,6 Millionen Euro. Sollten Sie Bier bevorzugen, sind Sie bei 19 Millionen mit dabei. Fest steht also: Es gibt viele Menschen in Deutschland, die sich nicht mit einer rein naturwissenschaftlichen Weltsicht abspeisen lassen und mehr glauben wollen, als sie sehen.

Kommenden Sonntag heißt es bei uns wieder ‚Abendkirche konkret‘. Sie erwartet ein Abend am ‚Puls der Zeit‘ mit gesellschaftlichen Entwicklungen und Themen, die aktuell in der Luft liegen. Und das wie immer mit Klaus Jürgen Diehl. Er schreibt uns zu seinem Thema:
„Aufklärung und Rationalismus haben die sichtbare, materielle Welt zur einzigen Wirklichkeit erklärt. ‚Den Himmel überlassen wir den Engeln und den Spatzen!‘ höhnte einst Heinrich Heine. Der Kirche wurde - nicht ganz unberechtigt - der Vorwurf gemacht, dass sie die Menschen im ‚irdischen Jammertale mit dem Ausblick auf ein besseres Jenseits vertröste‘ statt sich beherzt ihrer vielfältigen irdischen Nöte anzunehmen. Für so manche Zeitgenossen ist es zwar ausgemacht, dass mit dem Tode alles aus ist und droben ‚überm Sternenzelt‘ eben kein ‚lieber Vater wohnen muss‘ (Friedrich Schiller).
Und doch wird deutlich, dass der Mensch sich auf die Dauer nur schwer mit der sichtbaren Welt allein abfindet. Ist die Sehnsucht nach Transzendenz und Ewigkeit doch stärker? Vielleicht weil der Mensch doch ‚unheilbar religiös‘ (Joachim Fest) ist?
Im Neuen Testament verspricht Jesus seinen ‚Followern‘, dass sie ‚Größeres sehen‘ werden und eröffnet ihnen damit einen neuen Horizont für ihr Leben, der weit über das Diesseits hinausreicht. Was das für uns heute heißt, darüber spreche ich in der ‚Abendkirche konkret‘ am 23. Februar.“

Diesen Horizont nehmen Bianca und Markus Galla an diesem Abend auch musikalisch in den Blick. Wie immer stehen die beiden auch an diesem Abend für ein starkes Programm mit  Lobpreisliedern und laden zum dankbaren Mitsingen für unseren Gott ein. Denn: »Was kein Auge jemals sah, was kein Ohr jemals hörte und was sich kein Mensch vorstellen konnte, das hält Gott für die bereit, die ihn lieben.« (1. Korinther 2,9)

Auch unser Team beim AbendkircheBistro freut sich auf Sie und die Gäste, die Sie mitbringen. Neben einem reichhaltigen Getränkeangebot wartet auf Sie wie immer ein leckerer Imbiss. An Raum und Zeit für Gespräche, Geselligkeit und Ihre Fragen wird es nicht fehlen. Bis Sonntag!

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