Abendkirche Ostern

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Ostern

 

Für einen ‚klaren Kurs auf Gott‘ und einen notwendigen Perspektivwechsel steht der Impulsgeber der Abendkirche Bochum am 1. April: „Wir können uns nicht damit begnügen, froh über die zu sein, die schon ihren Glauben leben und ihn bewusst in ihrem Leben und in der Gemeinde praktizieren. Darum möchten wir auch die erreichen, die noch auf der Suche sind. Oder diejenigen, die sich ganz neu für den Glauben interessieren, der in ihrem Leben schon einmal wichtig war und zwischendurch aus dem Blick geraten ist.“ - So Frank Schröder, Pfarrer in Herne-Eickel.
Am Ostermontag spricht er bei uns über die eher schlicht gehaltene Oster-Erzählung des Markus. Und damit nicht zuletzt über den Kern des Evangeliums. Über die Gute Nachricht schlechthin: ‚Der Herr ist auferstanden. Er ist wahrhaftig auferstanden.‘

Autor Wolfgang Kraska macht darauf aufmerksam: „Die Auferstehung von Jesus war nur der erste Schritt von Gottes Zukunftsplänen, ist in der Bibel zu lesen. Wir alle sind eingeladen, dem zu folgen, ebenfalls einmal aufzuerstehen und dann in einer völlig anderen Weise für immer bei Gott zu sein. Jesus war nur der Prototyp der Auferstehung. Sie soll, wenn Gott die Zeit für gekommen hält, in Serie gehen. Und zwar mit uns! Unglaublich? – Ja, in der Tat! Was Gott mit uns und dieser Welt vorhat, sprengt jeden Rahmen unserer Fantasie. Es ist unglaublich groß, anders und schön. ‚Unglaublich‘ bedeutet aber nicht, dass es nicht doch möglich wäre, im Glauben einen Zugang dazu zu bekommen – und dann Schritt für Schritt zur Gewissheit und zu einer lebendigen Hoffnung zu gelangen.“

Die Fribourger Theologieprofessorin Christine Schliesser nennt diese Hoffnung einen Segen - gerade für eine Zeit und Gesellschaft, deren Hoffnung sich nur noch auf das durch Menschen Machbare richtet: „Wir haben den Segen der Hoffnung auf das Heil. Und das ist eine tätige Hoffnung. Eine Hoffnung, die mich in Verantwortung ruft. Die sagt: ‚Setze dich ein für eine bessere Welt.‘ Und die mich zugleich tröstet, weil ich wissen darf: Das Heil kommt. Unabhängig von mir. Und das Gelingen dieser Welt liegt nicht an mir.“

Der jüdische Religionswissenschaftler Pinchas Lapide (1922-1997) zeichnete sich in seinen Publikationen nicht zuletzt auch durch eine profunde Kenntnis des Neuen Testaments aus. Er beschrieb die Kraft dieser Hoffnung so: „Wenn diese aufgescheuchte, verängstigte Apostelschar, die eben dabei war, alles wegzuwerfen, um in heller Verzweiflung nach Galiläa zu flüchten; wenn diese Bauern, Hirten und Fischer, die ihren Meister verrieten, verleugneten und dann kläglich versagten, plötzlich über Nacht sich in eine selbstsichere und heilsbewusste, überzeugte Missionsgesellschaft verwandeln konnten, die viel erfolgreicher nach Ostern als vor Ostern wirkte, so genügt keine Vision oder Halluzination, um solch einen revolutionären Umschlag zu erklären. Für eine Sekte, eine Schule oder einen Orden hätte vielleicht eine Einzelvision genügt – nicht aber für eine Weltreligion, die dank dem Osterglauben das Abendland erobern konnte.“

Und nicht fehlen soll an dieser Stelle Dietrich Bonhoeffers Hinweis auf das noch unerschlossene Potential von Ostern: „Von der Auferstehung Christi her kann ein neuer, reinigender Wind in die gegenwärtige Welt wehen. … Wenn ein paar Menschen dies wirklich glaubten und sich in ihrem irdischen Handeln davon bewegen ließen, würde vieles anders werden. Von der Auferstehung her leben – das heißt doch Ostern. Die meisten Menschen wissen nicht, woher sie eigentlich leben. Die Verwirrung der Geister greift außerordentlich um sich. Es ist ein unbewußtes Warten auf das lösende und befreiende Wort. Aber noch ist wohl nicht die Zeit, daß es gehört werden kann. Aber sie wird kommen.“

‚Living Hope‘ lautet der Titel eines Worshipsongs von Phil Wickham und Brian Johnson - ‚Lebendige Hoffnung‘. Unter diesem Motto steht auch die Musik des Abends von Bianca und Markus Galla. Sie haben für uns eine vielversprechende Setlist mit bewegenden Titeln im Gepäck. Und ‚Klassiker‘ zum gemeinsamen Dank und Lobpreis für unseren auferstandenen Herrn werden nicht fehlen.

Wir freuen uns auf Sie, auf die Gäste, die Sie gern mitbringen können - und darauf im Anschluss an den Gottesdienst im Foyer bei Essen und Trinken mit Ihnen ins Gespräch zu kommen. Gesegnete Ostern und bis Montag.

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