Abendkirche

)

Die Seligpreisungen der Bergpredigt

 

„Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen. Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden …“

In einem Newsletter vom vergangenen Wochenende hieß es: „Die Geschichte der Corona-Maßnahmen ist voller Macken: Von Impfbürokratie bis zur Vakzin-Beschaffung, von der Aufrüstung der Intensivstationen bis zum Pflegergehalt: wenig hat hingehauen und die Lernkurven sind unverständlich flach.“

Ja, im aktuellen politischen Geschehen ist wenig zu spüren von Bescheidenheit und Sanftmut oder dem Willen, aus Fehlern zu lernen. Stattdessen sorgen dirigistische Ablenkungsmanöver dafür, dass nur niemand nachfragt: Warum es denn 2000 Intensivbetten weniger statt mehr gibt? Oder warum sich die Bereitstellung der für die als so notwendend propagierte Booster-Impfung nötigen Impfstoffe so verzögert und lange Warteschlangen an kalten Tagen produziert - auch und gerade für ältere Menschen?
Stattdessen beherrschen Kompensationsmaßnahmen wie Clubschließungen, Böllerverbot und Lockdown für Nichtimmunisierte das derzeitige Bild des politischen Tagesgeschehens.  „In der Corona-Krise hat der Journalismus seine zentrale Aufgabe vergessen. Schleichend ist er dazu übergegangen, Skepsis und Kritik als schädlich zu stigmatisieren.“

Im Blick auf Gerechtigkeit muss sich auch das Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 30. November kritisch befragen lassen. Es erklärt die Maßnahmen der ‚Bundesnotbremse‘ als mit dem Grundgesetz vereinbar erklärt. Nicht zuletzt aber finden wir in unserer Verfassung neben dem Recht auf Leben und Gesundheit auch die Rechte auf individuelle Freiheit, auf Gleichheit vor dem Recht, auf religiöse und weltanschauliche Überzeugungsfreiheit. Und darüber hinaus auf wirtschaftliche Handlungsfreiheit und Kommunikationsfreiheit.
Dazu der Verfassungsrechtler Prof. Dr. Volker Böhme-Nessler im Interview: „Das ist das, was ich im Urteil des Bundesverfassungsgerichts gerade ganz stark vermisse: Diese Freiheitskomponente spielt überhaupt keine Rolle.“ Es gehe dort tatsächlich nur um Angst, um Sicherheit, um Gesundheitsschutz. Dass die Verfassung aber auch Freiheiten garantiere, diesen Gesichtspunkt berücksichtige das Urteil seiner Einschätzung nach überhaupt nicht. „Meine Hoffnung wäre gewesen, dass das Bundesverfassungsgericht weiterhin das ist, was es früher war: nämlich Hüter der Verfassung, Hüter der Freiheit und Hüter der Minderheiten, die unter Druck gesetzt werden. Nach dem heutigen Urteil habe ich da wenig Hoffnung.“

Kommenden Sonntag geht es in der Abendkirche Bochum mit Christoph Wagner ein weiteres Mal um die Seligpreisungen der Bergpredigt Jesu. Nicht zuletzt sind leitend für das Denken der Gemeinde über die Gegenwart und das aktuelle Tagesgeschehen. Der evangelische Theologe Olav Hanssen sieht darin ihren tiefsten Sinn. - Wieviel Vertrauen wir ihnen schenken wollen, hängt letztlich davon ab, wieviel Vertrauen wir persönlich und als Kirche zu dem menschgewordenen, gekreuzigten, auferstandenen und wiederkehrenden Jesus Christus haben. Hanssen schreibt: „Er hat in seiner Weise, nicht in unserer, die Wahrheit der Seligpreisung gelebt.“ Sie waren und sind keine Beruhigungsmittel, sondern bleiben Herausforderung und Provokation. Sie sind Gottes Ruf zu einem neuen ‚adventlichen‘ Leben - nicht nur in der Weihnachtszeit.

Wir freuen uns auf die Abendkirche am 3. Advent, auf Sie  - und auf adventlich-weihnachtliche Musik von der Band der Abendkirche mit Solistin Rosa Kremp und vielen bewegenden Klassikern von Whitney Houston, Vanessa Bell-Armstrong, Glennis Grace, Natalie Grant u.a.

Zurück