Nachfolgen ohne Ausstiegsklausel
In unserer Zeit der vielfältigen Angebote und Wahlmöglichkeiten treffen Menschen immer zögerlicher Entscheidungen, die sie auf lange Zeit binden. Um Fehler mit Langzeitfolgen zu vermeiden, gilt es als klug, sich möglichst viele Optionen offen zu halten. So hat die ständige Erreichbarkeit mittels Handy besonders bei jungen Leuten dazu geführt, dass konkrete Verabredungen gern hinaus geschoben und auch ohne Skrupel abgesagt werden, wenn eine andere Option gerade lohnender erscheint. Selbst engste Kirchenmitarbeiter in Leitungsfunktion, die über Zukunft und Profil ihrer Gemeinden entscheiden, mögen das nur noch in begrenztem Rahmen tun. Unsere Landeskirche trägt dem mit einem niederschwelligen Angebot Rechnung, indem Presbyterinnen und Presbyter nur noch für 4 statt ehedem 8 Jahre gewählt werden. Der überschaubare Zeitraum lässt ihnen die Option offen, ihre Prioritäten ggf. neu zu bestimmen...
Doch Rolf Dobelli, Schweizer Philosoph, Schriftsteller und Unternehmer, warnt: „Jede Option verbraucht mentale Energie und wertvolle Denk- und Lebenszeit.... Wir sind davon besessen, auf möglichst vielen Hochzeiten zu tanzen und nichts auszuschließen. Erfolg bringt uns das nicht. Wir müssen lernen, Türen zu schließen.“
Was hier als neue Erkenntnis daher kommt, entspricht alter Erfahrung. Wann immer Menschen zum Glauben kamen, haben sie ihre Wahl getroffen und haben gerade im Verzicht auf andere Optionen eine Freiheit gewonnen, die sie bis dahin nicht kannten. Sie haben ihre geistliche Heimat gefunden, die ihnen Halt gibt und aus der sie nicht vertrieben werden können. Die aktuellen Schicksale verfolgter und verjagter Christen in Syrien und im Irak zeigen das in erschütternder und beeindruckender Weise.
Das Johannesevangelium berichtet in einer kurzen Szene, dass die Umschau auf dem Markt der Sinnangebote für die Jünger Jesu keine Option ist. Gefragt, ob sie wie etliche andere ihre Beziehung zu Jesus aufkündigen wollen, bekennt Petrus stellvertretend für seine Glaubensbrüder: „Herr, wohin sollten wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens, und wir haben geglaubt und erkannt, dass du der Heilige Gottes bist.“ (Joh. 6,69)
Klaus-Jürgen Diehl, nach 10 Monaten zum zweiten Mal in der Abendkirche zu Gast, wird in unserer Reihe FASZINATION GLAUBE der Frage nachgehen, was uns gerade in schwierigen Lebensphasen bei Jesus hält. Er schreibt uns dazu: Viele Bundesliga-Profis haben in ihren Verträgen mit dem Verein eine Ausstiegsklausel. So können sie u.U. Vorzeitig zu einem anderen Verein wechseln. Sie sind also nur bedingt an ihren Fußballverein gebunden. Wie ist das mit dem Glauben an Jesus Christus bzw. der Nachfolge? Können wir uns vorstellen, dass wir unter bestimmten Voraussetzungen auch da aussteigen und Tschüss sagen? Was hält uns bei Jesus, auch wenn es schwierig wird? Und was sind die Alternativen, wenn die Sache mit Jesus uns auf die Dauer doch nicht bringt, was wir uns davon versprochen haben?
Klaus-Jürgen Diehl begann seine berufliche Laufbahn als Reisesekretär der Ev. Studentenmission in Deutschland, war von 1971 bis 1995 Bundeswart des CVJM-Westbundes, leitete von 1995 bis 2008 das Amt für Missionarische Dienste der EkvW in Dortmund und lebt heute im (Un-)Ruhestand in Wetter a.d.Ruhr. Musikalisch gestaltet wird die Abendkirche am 31. August vom Gospelchor VOICES4HIM mit Sarah Hartmann als Solistin und begleitet von der Abendkirche-Band.
Im Anschluss freut sich unser Bistro-Team darauf, Sie und Ihre Begleiter mit einem Imbiss zu verwöhnen, bei dem Sie die Gelegenheit zum Gedankenaustausch haben und vielleicht auch zum Klären und Vertiefen Ihrer persönlichen Glaubensanliegen...