Sommerabendkirche

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Zuversicht


‚Widerstand und Ergebung‘ heißt die von Eberhard Bethge zuerst 1950/51 herausgegebene Sammlung von Briefen, Notizen und Gedichten aus Dietrich Bonhoeffers Haftzeit in Berlin-Tegel vor seiner Hinrichtung. Im Prolog schreibt Bonhoeffer 1943 unter der Überschrift ‚Optimismus’:
„Es ist klüger, pessimistisch zu sein: vergessen sind die Enttäuschungen und man steht vor den Menschen nicht blamiert da. So ist Optimismus bei den Klugen verpönt. Optimismus ist in seinem Wesen keine Nicht über die gegenwärtige Situation, sondern er ist eine Lebenskraft, eine Kraft der Hoffnung, wo andere resignierten. Eine Kraft, den Kopf hochzuhalten, wenn alles fehlzuschlagen scheint. Eine Kraft Rückschläge zu ertragen. Eine Kraft, die die Zukunft niemals dem Gegner lässt, sondern sie für sich in Anspruch nimmt. Es gibt gewiss auch einen dummen, feigen Optimismus, der verpönt werden muss. Aber den Optimismus als Willen zur Zukunft soll niemand verächtlich machen … Es gibt Menschen, die es für unernst, Christen, die es für unfromm halten, auf eine bessere irdische Zukunft zu hoffen und sich auf sie vorzubereiten. Sie glauben an das Chaos, die Unordnung, die Katastrophe als den Sinn des gegenwärtigen Geschehens und entziehen sich in Resignation oder frommer Weltflucht der Verantwortung für das Weiterleben, für den neuen Aufbau, für die kommenden Geschlechter. Mag sein, dass der Jüngste Tag morgen anbricht, dann wollen wir gern die Arbeit für eine bessere Zukunft aus der Hand legen. Vorher aber nicht.“

Diese Worte Bonhoeffers setzen auch den Spannungsbogen für den biblischen Impuls am kommenden Sonntagabend in der ersten Sommer-Abendkirche 2024. Manfred Lang fragt nach: ‚Was macht uns zuversichtlich? - Und genauer noch: ‚Was verdient unser Zuversicht und unseren Optimismus - und was nicht?‘
Leiten lässt er sich dabei von einer faszinierenden Geschichte aus dem 4. Mosebuch: Das Volk Israel steht kurz vorm Ziel. Zur erfüllten Verheißung Gottes. An der Grenze zum verheißenen Land. Und Mose schickt zwölf Kundschafter über die Grenze - mit dem Auftrag, sich Land und Bewohner, Besiedlung, Landwirtschaft und die Aussichten für Saat und Ernte genauer anzuschauen. Zwölf Augenpaare nehmen die genannten Umstände unter die Lupe. Schauen sich die gleichen Fakten an. Und kommen zu einer vollkommen unterschiedlichen Einschätzung der Situation, die sich ihren Augen bietet. Während Josua und Kaleb nach ihrer Rückkehr ihrer Zuversicht Ausdruck geben und sagen: „Lasst uns hinausziehen und das Land einnehmen, denn wir können es überwältigen“, verbreiten die anderen Zehn Panik und Schrecken unter dem Volk Israel: Es sei lebensgefährlich, die Grenze zu überqueren.
Manfred Lang ist Leiter der Evangelischen Gemeinde Schmechtingstraße in Bochum. In diesem Jahr hat er seine Ausbildung zum Prädikaten der Evangelischen Kirche von Westfalen beendet. Seine fröhliche Leidenschaft für das Evangelium von Jesus Christus lebt er nicht nur in den Gottesdiensten in der Schmechtingstraße, sondern lebendig und alltagstauglich bei vielen musikalischen Einsätzen in Seniorenheimen und -residenzen in Bochum mit dem Posaunenchor seiner Gemeinde.

Von ‚Zuversicht‘ spricht auch die Musik des Abends von Bianca und Markus Galla. Sie haben für uns eine vielversprechende Setlist mit modernen und bewegenden Lobpreisliedern im Gepäck. ‚Klassiker‘ zum dankbaren Mitsingen für ‚Jesus - unsre Zuversicht‘ werden nicht fehlen.

Wir freuen uns auf Sie, auf die Gäste, die Sie gern mitbringen können - und darauf im Anschluss an den Gottesdienst bei ‚Gemeinsam Gutes Genießen‘ im AbendkircheBistro mit Ihnen ins Gespräch zu kommen. Bis Sonntag.

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