Sommerabendkirche I

)

Endspiel ist immer

13.07.2014 - Endspiel der Fußball-WM. Was hat Fußball mit Kirche, Gottesdienst und Glaube zu tun? Viel, sagen Religionssoziologen, Theologen und Laienbeobachter. Fußball, die „schönste Nebensache der Welt“, sei nicht nur die „schönste Jahreszeit für Ballliebhaber“. Er sei längst vom profanen Freizeitvergnügen zur religiösen Sinnstiftung geworden. Fußballstadien seien die Kultstätten unserer Zeit. Der israelische Historiker Moshe Zimmermann sieht König Fußball sogar auf dem Weg, zur größten Weltreligion zu werden.

Aus biblisch-theologischer Sicht - so urteilt das evangelische Magazin IDEA SPEKTRUM - ist der als Profisport betriebene Fußball eine erbarmungslose Leistungsreligion. „Nur die wenigsten Spieler schaffen es in die erste Mannschaft. Wer sich verletzt oder formschwach ist, wird aussortiert. Fußballer sind Helden auf Zeit... Bei aller Sinnstiftung und Erbauung, die dem Fußballspiel innewohnen kann, hat es doch auf Krankheit, Alter und Sterben keine Antwort.“

In einem Interview sagte der 82-fache Fußballnationalspieler Arne Friedrich: „Fußball hat bei uns eine große Kraft und wahrscheinlich auch religiöse Züge. Für viele ist Fußball der Anker im Leben. Ich finde das schwierig, würde das ungern mit echtem Glauben gleichsetzen.“ Gefragt, was ihm wichtiger sei, Fußball oder Glaube, gab er zur Antwort: „Das ist eine ziemlich harte Frage, aber ich lege mich da gerne fest: Ich möchte lieber ohne Fußball leben als ohne meinen Glauben.“
Worin aber beruht die große Faszination dieses Volkssports, der mehr Menschen anzieht als alle Gottesdienste zusammen? Der ev. Theologe Manfred Josuttis versucht eine Erklärung: „Bei der Fußballgemeinde geht es in der Regel leidenschaftlicher zu als in der Christengemeinde... In der Kirche wird im Grunde immer nur das eine gesagt: Du hast gewonnen, Gott hat alles für dich getan, es kann dir trotz allem nichts passieren.“ Liegt nicht in dieser dem Zeitgeist allzu gern entgegen kommenden Verengung kirchlicher Verkündigung der Grund, dass sie für viele Menschen uninteressant geworden ist?

„Du hast gewonnen“ ist aber nicht die Botschaft der Bibel! Für sie ist der Glaube eine sportliche Disziplin, in der gekämpft wird, die ganzen Einsatz und Ausdauer verlangt, die ein Ziel vor Augen hat und in der es einen Siegespreis zu erringen gibt:
„Kämpfe den guten Kampf des Glaubens!“ (1. Timotheus 6,12)
„Lasst uns mit Ausdauer laufen in dem Kampf, der uns bestimmt ist!“ (Hebräer 12,1)
„Wir kämpfen nicht gegen Menschen aus Fleisch und Blut, sondern gegen die bösen Mächte und Gewalten der unsichtbaren Welt, gegen jene Mächte der Finsternis, die diese Welt beherrschen.“ (Epheser 6,12)
„Bleibe treu bis zum Tod. So will ich dir den Siegeskranz des ewigen Lebens geben!“ (Offenbarung 2,10)

Glaubende Christen sind sich auch immer bewusst, dass ihr Kampf jederzeit von Gott abgepfiffen werden kann. Es gibt keine Nachspielzeit. Insofern stehen sie in einem ganz besonderen „Endspiel“!

Endspiel ist immer - heißt deshalb die Botschaft von Jürgen Kroll aus Witten, dem Prediger der Abendkirche am 13. Juli. Klingt nach einem Trainersatz, der die Motivation von Spielern anreizen soll. So ist er auch gemeint! Wir Menschen leben unter einer Endspielhypothek. Jesus weist uns darauf hin, wie ein Trainer. Macht er damit Druck? Will er Angst als Motivation einsetzen?

Jürgen Klopp, erfolgreicher Fußballtrainer unsere Tage, glaubt nicht daran, dass die Angst vorm Verlieren eher zum Sieger macht als die Lust auf Gewinn. Wir dürfen gespannt sein, welche Antworten Jürgen Kroll für uns hat. Und wer wissen will, wer die goldene Fußballtrophäe gewinnt, ist nach dem Imbiss, das unser Bistro-Team für Sie vorbereitet hat, zum Public Viewing in der Kirche eingeladen! Freuen Sie sich auch auf die Musik des Abends von der Gesangsformation Crosslife mit Julia Merle, Christian de Wendt und Dieter Schulze, begleitet von der ABENDKIRCHE-Band!

Zurück