Sommerabendkirche II

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ABER BITTE MIT LIEBE!

Lob und Tadel braucht jedes Kind, wissen gute Erzieher. Auch Kinder Gottes, ob jung oder alt, brauchen beides! Die Bibel, voran das Neue Testament, teilt reichlich Lob aus, spart aber auch nicht mit Sätzen, die mahnen, rügen und zurechtweisen. Ausführlich spricht sie Verhaltensweisen an, die sich mit dem Glauben nicht vertragen, die Gott nicht die Ehre geben. Jesus konnte seine Zuhörer schroff angehen. Paulus redete, wenn er sich herausgefordert sah, Klartext und andere Apostel taten es ihm nach.
Als Worte der Heiligen Schrift sind uns viele dieser Sätze vertraut. Sie haben unser ethisches Bewusstsein und Empfinden geprägt. Sie sind verinnerlicht und respektiert. Aber wie kommt es, dass wir persönlich so schlecht mit Kritik umgehen können – ob sie uns nun selbst trifft oder ob wir sie anderen schulden?
Wo wir bei Kindern noch unsere Autorität in die Waagschale werfen, halten wir uns Erwachsenen gegenüber in der Regel zurück und erwarten dasselbe auch von ihnen. Wenn schon Kritik, dann bitte mit Empathie und Taktgefühl, vorsichtig dosiert, bloß nicht verletzend und in sorgfältiger Wortwahl so verpackt, dass der Adressat sie nicht „in den falschen Hals bekommt“!
Dabei offenbart unsere Scheu vor Kritik nichts anderes als einen signifikanten Mangel an Glauben! Gott allein ist Richter. Das tröstet, stärkt, befreit und schenkt Gelassenheit. Wir dürfen aus der Kritik anderer lernen und finden unsererseits Mut, bei anderen das zu benennen, was nicht in Ordnung ist.
Ein Beispiel für keineswegs destruktive, sondern aufbauende klare Rede ist der Jakobusbrief. Er nimmt das Sozialverhalten von Menschen in den Blick und deckt die Diskrepanz auf zwischen Bekenntnis und gelebter Praxis. Er tut das in der Überzeugung, dass christlicher Glaube Freiheit schenkt und dass offene Rede den Einzelnen und die Gemeinde nur stärken kann.
Die Abendkirche am 27. Juli will dazu ermutigen und ermächtigen, die eigene Ängstlichkeit abzustreifen und aus der Rechtfertigungsecke ins Feld befreiter Gotteskindschaft zu treten.
Das musikalische Programm des Abends gestalten diesmal die Gospelsänger Christian und Karolin Löer aus Dorsten. Christian Löer leitet seit Jahren den Gospelchor „Enjoy!“, in dem auch Tochter Karolin singt, die inzwischen solistisch ausgebildet ist. Im „Hauptberuf“ ist sie Studentin für Gemeindediakonie und absolviert gerade ein Praktikum in Bochum-Trinitatis.
Christian Löer ist Architekt, war früher viele Jahre als christlicher Songschreiber aktiv und zu vielen Konzerten unterwegs. Gemeinsam musizieren Vater und Tochter, indem er sie auf dem Klavier begleitet oder beide 2-stimmig singen und improvisieren. Für die Abendkirche haben sie deutsch- und englischsprachige Songs ausgewählt, die zum Mitsingen einladen. Freuen Sie sich also auf ein musikalisches und sympathisches Duo mit Songs für die Seele! Damit auch der „Leib“ nicht zu kurz kommt, hat unser Bistro-Team wieder einen Imbiss vorbereitet, der zum Verweilen und anregenden Tischgesprächen einlädt. Seien Sie dabei!

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